Der Bauzulieferer Forbo hat im ersten Halbjahr in einem herausfordernden Umfeld weniger Umsatz und Gewinn gemacht. Die bisherigen Prognosen für das Gesamtjahr wurden nach unten korrigiert.
Der Umsatz sank leicht um 4,1 Prozent auf 546,9 Millionen Franken, wie der Spezialist für Bodenbeläge und Kunststoffbänder am Dienstag mitteilte. In Lokalwährungen ergab sich ein moderateres Minus von 1,5 Prozent.
Das erste Semester sei von einer weiterhin zurückhaltenden Investitionstätigkeit der Kunden geprägt gewesen, hiess es. Zudem belasteten Währungseinflüsse das Ergebnis.
In beiden Geschäftsbereichen sei die Nachfrage verhalten gewesen. Die grössere Division Flooring Systems, also das Geschäft mit Bodenbelägen und Bauklebstoffen, verzeichnete einen Umsatz von 374,9 Millionen Franken, ein Minus in Lokalwährungen von 1,4 Prozent.
Zudem habe sich die kleinere Sparte Movement Systems, die das Geschäft mit Förderbändern und Antriebsriemen umfasst, schwächer entwickelt als erwartet. Der Umsatz sank gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 1,9 Prozent auf 172,1 Millionen.
Profitabilität gesunken
Der Umsatzrückgang, die tiefere Kapazitätsauslastung, inflationsbedingt höhere Personalkosten und Währungseffekte hätten sich negativ auf das Ergebnis ausgewirkt, hiess es in der Mitteilung weiter. In Verbindung mit Investitionen in Vertriebsinitiativen und einer «intensivierten Innovationstätigkeit» habe dies zu einem Rückgang des Betriebsergebnisses geführt.
Den operativen Gewinn (EBIT) beziffert das Unternehmen auf 42,9 Millionen Franken nach 61,8 Millionen im Vorjahr. Die entsprechende Marge kam bei 7,8 Prozent zu liegen nach 10,8 Prozent im ersten Semester des Vorjahres.
Die Erwartungen der Analysten wurden damit allesamt verfehlt. Unter dem Strich fiel der Reingewinn mit 33,4 Millionen um 31 Prozent tiefer aus als im Vorjahr.
Suche nach neuem Management läuft
Die Suche nach einer neuen Besetzung für die Chefposition sei derweil «weit fortgeschritten», der Rekrutierungsprozess für den Finanzchef initiiert. Um die temporäre Lücke in der Konzernleitung zu schliessen, werde Forbo vor dem Ausscheiden von Andreas Jaeger die CFO-Position interimistisch besetzen.
Unter der Annahme dass sich die wirtschaftliche Lage in der zweiten Jahreshälfte nicht wesentlich verschlechtert, rechnet Forbo für das Gesamtjahr neu mit einem leichten Rückgang des Nettoumsatzes in Lokalwährungen. Beim Gewinn erwartet das Unternehmen einen deutlichen Rückgang. Bisher war man von einem leicht höheren Umsatz und Gewinn ausgegangen.
(AWP)