Eine 4-Zimmerwohnung in der Stadt Zürich mit gutem Ausbaustandard kostet im Durchschnitt rund 1,3 Millionen Franken. Zu diesem Preis wird man allerdings nur in Randquartieren fündig, wie ein Blick auf das Immobilienportal Immoscout24 zeigt. Man bewohnt dann beispielsweise 100 Quadratmeter in Mittelleimbach oder eine Wohnung in Zürich-Affoltern (117qm). In Zentrumsnähe müssen Käufer hingegen tiefer in die Tasche greifen.

Verlässt man aber die Stadt Zürich, wird das Geld sehr schnell sehr viel mehr wert. Denn in der Schweiz sind die regionalen Unterschiede bei den Immobilienpreisen immens. Eine Wohnung mit denselben Parametern kostet beispielsweise in Fribourg durchschnittlich nur die Hälfte, wie Zahlen des Immobilienberaters IAZI zeigen. Gleichzeitig bedeutet das: Weniger begehrte Regionen bieten in Bezug auf Wohnfläche und Ausbaustandard interessante Alternativen. Hier eine Auswahl:

Brittnau (AG)

Eine einstündige Autofahrt von Zürich entfernt, im aargauischen Brittnau, gibt es doppelt so viel Wohnfläche für etwas weniger als die Hälfte des Zürcher Preises. Das Einfamilienhaus, das dort ausgeschrieben ist, verfügt zudem über eine eigene Sauna und einen Weinkeller. Das ist möglich, weil in der Region Mittelland die Nachfrage nach Wohneigentum geringer ist als in Zentren und Agglomerationen. In dieser Region kostet der Quadratmeter im Durchschnitt 5000 Franken gegenüber 8100 Franken in Zürich.

Bubikon (ZH)

Für erschwinglichen Wohnraum müssen Sie gar nicht weit weg aus der Stadt Zürich, aber Sie müssen aufs Land. Zum Beispiel nach Bubikon im Zürcher Oberland. Dort kostet ein Doppeleinfamilienhaus mit grossem Garten 1,15 Millionen Franken. Trotz der Lage im Grünen ist die Gemeinde gut angeschlossen: In 25 Minuten mit der S-Bahn am Zürcher Hauptbahnhof, in zehn Minuten in Rapperswil. Die Region um Hinwil ist in der Preisentwicklung im Vergleich mit dem Grossraum Zürich zurückgeblieben, was interessante Perspektiven eröffnet.

Boncourt (JU)

Eine Villa liegt drin, wenn man bereit ist, in den Jura zu ziehen. In Boncourt, nahe an der französischen Grenze, steht ein herrschaftliches Haus aus den 70er Jahren zum Verkauf: 9,5 Zimmer bei 270 Quadratmetern Wohnfläche auf einem Grundstück, das fast so gross ist wie ein Fussballfeld. Dazu gehören auch ein Naturpool, ein parkähnlicher Garten und eine Doppelgarage – ausgeschrieben für 940'000 Franken. Als Renditeobjekt kommt diese Liegenschaft allerdings weniger infrage. Der Jura gehört zu jenen Regionen, wo die Preise wenig Dynamik zeigen. Das "Parisienne-Dorf" Boncourt profitiert zwar nach wie vor von der Tabakindustrie und der Uhrmacherei (Swatch). Im gehobenen Preissegment dürfte die Nachfrage aber tief bleiben.

Pura (TI)

Seesicht, Pool und Palmen: Das gibt’s in der kleinen Tessiner Gemeinde Pura, 20 Autominuten von Lugano entfernt. Mit Blick auf die Bucht von Ponte Tresa verfügt das 5,5-Zimmerhaus über eine Wohnfläche von 250 Quadratmetern verteilt auf zwei Gebäude. Der Preis scheint mit 1,25 Millionen Franken allerdings etwas hoch. Zumal der Inserent schreibt, das Haus benötige Renovationsarbeiten. Zudem gehört das Tessin zu jenen Schweizer Regionen, die mit Wohnraum gut versorgt sind. Wie auch in anderen touristischen Gebieten wurde im Tessin in den letzten Jahren – insbesondere rund um die Zweitwohnungsinitiative – viel gebaut.

Wittenbach (SG)

Richtig viel Platz ist im Kanton St. Gallen noch vorhanden. In der Gemeinde Wittenbach, zwischen St. Gallen und dem Bodensee gelegen, kosten 8,5 Zimmer (197qm) 1,14 Millionen Franken. Mit dabei: Gartenlaube, Gemüsegarten, Hochbeete, Doppelgarage. Besitzer des Hauses kommen zudem in den Genuss einer Fahrbewilligung für die direkte Fahrt nach St. Gallen - attraktiv für Autopendler. Auch in der Ostschweiz besteht ein Stadt-Land-Graben im Preissegment unter 1,2 Millionen: Auf Immoscout24 sind nur gerade 31 Immobilien in der Stadt St. Gallen ausgeschrieben. Für den ganzen Kanton sind es hingegen 722.