Die GAM Holding bestätigt, dass sie das Angebot der Taure Invest am 3. Mai 2023 abgelehnt hat, teilte das Unternehmen am Freitagabend mit. Dies, weil das Angebot von Garzettis Taure GAM "erheblich" unterbewertet habe.

Taure hatte vorgeschlagen, insgesamt 65 Millionen Franken in GAM zu investieren. Das Finanzhaus sollte so saniert und als eigenständiges Unternehmen an der Schweizer Börse kotiert bleiben. Der Mitbewerber, die britischen Liontrust, sehe hingegen vor, GAM zu zerstückeln.

Liontrust hatte für die stark angeschlagene GAM am 4. Mai ein Kaufangebot präsentiert: 0,0589 eigene Aktien für 1 GAM-Aktie. Das Finanzhaus aus Zürich wurde damit mit rund 107 Millionen Franken bewertet.

Gegen die Liontrust-Offerte hatte eine Investorengruppe NewGAMe/Bruellan um den Mobilfunkunternehmer Xavier Niel (Salt) Einsprache bei der Übernahmekommission eingelegt. Und die Gruppe baute ihre Drohkulisse auf indem sie ankündigte, ihre Beteiligung an GAM von 8,4 Prozent auf über 10 Prozent zu erhöhen.

Der Verwaltungsrat von GAM bleibt indes auf seiner Linie und empfiehlt unverändert, die Offerte von Liontrust anzunehmen, weil es einen höheren Wert biete. Das Angebot von Taure sei zudem nicht durchführbar und beseitige nicht die Risiken, mit denen sich GAM als unabhängiges Unternehmen konfrontiert sehe.

(AWP)