Dies sind gut zweieinhalb Mal so viel im Vergleich zu den 28 Millionen Aktien, auf die sich das Angebot erstreckt hat. Die Nachfrist ist am (gestrigen) 23. Oktober abgelaufen, die Zahlen sind entsprechend noch provisorisch. Die definitiven Zahlen sollen am 27. Oktober veröffentlicht werden, wie es in einer offiziellen Mitteilung der für das Angebot federführenden Helvetischen Bank vom Dienstag heisst.

Gemäss dem Angebotsprospekt ist der Anbieter nicht verpflichtet, mehr als 28 Mio GAM-Aktien zu 55 Rappen pro Stück im Rahmen des Angebots zu erwerben. Deshalb wird die Beteiligung von Newgame zum Ende der Nachfrist (unter Annahme des Vollzugs des Angebots) rund 43,3 Millionen GAM-Aktien betragen, was 27,1 Prozent des Aktienkapitals und der Stimmrechte von GAM entspricht.

Diese Zahl ist nicht neu: sie war bereits vor Beginn der Nachfrist so hoch. 9,6 Prozent hatte Newgame bereits vor dem Angebot gehalten, die 28 Millionen Aktien des Angebots entsprechen 17,5 Prozent der GAM-Aktien.

Nach dem gescheiterten Verkauf an die britische Liontrust hatte sich GAM mit Newgame arrangiert. Die Investorengruppe hatte zugesichert, bis zu 30 Prozent an GAM zu erwerben. Wie GAM letzte Woche mitgeteilt, hat Newgame eine Vereinbarung über 100 Millionen Franken zur längerfristigen finanziellen Stabilisierung des Unternehmens definitiv abgeschlossen.

Die 2009 von Julius Bär abgespaltene GAM kämpft seit Jahren mit den Folgen hausgemachter Probleme. Nachdem 2018 ein prominenter Fondsmanager wegen schwerer Verfehlungen suspendiert worden war, zogen die Anleger massiv Geld aus den Anlagevehikeln ab. Ende September war an einer ausserordentlichen GV bereits der Verwaltungsrat ausgetauscht worden, seit kurzem ist zudem der frühere Risikochef Elmar Zumbühl neuer CEO. Eine Komplett-Übernahme durch die britische Liontrust hingegen scheiterte wegen des Widerstands des jetzigen Ankeraktionärs.

(AWP)