Der Vermögensverwalter GAM verkauft sein Fondsverwaltungsgeschäft (FMS) in Luxemburg und in der Schweiz, wie bereits im Vorfeld in Aussicht gestellt, an die Carne Group. Nun wurde eine endgültige Vereinbarungen abgeschlossen.
GAM befand sich in exklusiven Gesprächen mit Carne, dem grössten Dritt-Fondsverwaltungsgesellschaft in Europa. Das Unternehmen soll nun 2,25 Millionen Euro für das Luxemburger Geschäft erhalten und 0,5 Millionen Franken für das Schweizer Geschäft, wie der Asset Manager am Donnerstag mitteilte. Dies könnte sich aber abhängig der Umsatzentwicklung bis zum Abschluss noch ändern.
Zusätzlich würden durch den Verkauf 12,1 Millionen Franken regulatorisches Kapital freigesetzt, so GAM weiter. Unter dem Strich führe die Transaktion daher zu einem positiven finanziellen Beitrag von rund 15 Millionen Franken. Der Kaufpreis widerspiegle die gesunkenen verwalteten Vermögen und "den verlustbringenden Charakter" der FMS-Geschäftseinheiten.
Denn die verwalteten Vermögen der FMS-Geschäfte sind weiter zurückgegangen: Ende Mai lagen diese noch bei 36,4 Milliarden Franken nach 48,4 Milliarden Ende März, wie es am Donnerstag hiess. Unter Berücksichtigung dieses Rückgangs beziffert GAM die "Run-Rate"-Einnahmen aktuell auf rund 10,25 Millionen Franken im Jahr.
Abschluss im vierten Quartal
Der Abschluss der Transaktionen wird für das vierte Quartal erwartet. Der Verkauf bedürfe derweil nicht der Zustimmung der Aktionäre, so GAM. Allerdings würden die Transaktionen den üblichen Bedingungen unterliegen, einschliesslich der regulatorischen Genehmigungen.
Der Verkauf des FMS-Geschäfts ist eine Bedingung von Liontrust für die Übernahme von GAM. Der britische Asset Manager will den Zürcher Fondsmanager übernehmen. Die Angebotsfrist läuft derzeit bis zum 25. Juli. Die Investorengruppe Rock Investment ist gegen die Übernahme.
"Als verlustbringendes Geschäft mit einem erheblichen regulatorischen Kapitalbedarf haben wir unabhängig vom Liontrust-Angebot seit einiger Zeit Optionen für die FMS-Geschäfte geprüft", liess sich GAM-CEO Peter Sanderson in der Mitteilung zitieren. Der Verkauf an Carne sei ein wichtiger strategischer Schritt. Man sei "fest davon überzeugt", dass er "das bestmögliche Ergebnis für alle Interessengruppen darstellt".
(AWP)