"Unserer Einschätzung nach reicht die vorgeschlagene Wandelanleihe nicht aus, um den Fortbestand von GAM zu sichern", schreibt GAM in einer Mitteilung vom Montag. Die Höhe der Kapitalzufuhr, die in der unmittelbaren Zukunft erforderlich sei, übersteige 100 Millionen Franken. Dabei verweist der Asset Manager auf Angaben aus dem Geschäftsbericht 2022 (unter anderem zu Verpflichtungen und zu geschätzten Kosten für die Restrukturierung) sowie auf den Halbjahresverlust 2023.

Am vergangenen Freitag hatte Newgame mitgeteilt, dem GAM-Verwaltungsrat eine kurzfristige Finanzierung durch die Rock Investment SAS oder deren Muttergesellschaft NJJ Holding SAS angeboten zu haben. Der Gesamtbetrag würde den Liontrust-Darlehen in Höhe von rund 20 Millionen Franken entsprechen, und die Kreditkonditionen seien marktüblich, hiess es von Newgame.

Mit der Überbrückungsfinanzierung sollen die von Liontrust an GAM gewährten Darlehen ersetzt werden, falls das Übernahmeangebot von Liontrust für das Unternehmen nicht erfolgreich sein sollte. Damit werde sichergestellt, dass GAM auch bei einem Scheitern des Übernahmeangebots von Liontrust weiter existieren könne.

Liontrust-Angebot «einzig realisierbare Option»

Die vorgeschlagene Wandelanleihe reiche nicht aus, um den Fortbestand von GAM als Unternehmen und von dessen Tätigkeit kurzfristig, geschweige denn in den nächsten 12 Monaten, zu sichern, heisst es als Reaktion am Montag von GAM weiter. Darüber hinaus würde eine solche Finanzierung entweder zu einer erheblichen Verwässerung für die bestehenden GAM-Aktionäre führen oder es würde zu einer erheblichen Verschuldung des Unternehmens kommen.

Der GAM-Verwaltungsrat empfiehlt den Aktionären weiterhin "nachdrücklich" das Liontrust-Angebot. Dieses läuft noch bis zum kommenden Mittwoch um 16 Uhr. Die Zwischenergebnisse der Hauptangebotsfrist sollen voraussichtlich am darauffolgenden Donnerstag, dem 24. August, veröffentlicht werden, wie es in der Mitteilung weiter heisst.

(AWP)