Der Preis für eine Feinunze (31,1 Gramm) stieg im frühen Handel bis auf fast 4.156 US-Dollar. Dies war der höchste Stand seit dem 13. November. Bis zum Nachmittag verteidigte Gold seine Gewinne weitgehend, zuletzt kostete die Feinunze 4.139 Dollar.

Das Edelmetall hatte sich bereits am Montagabend wegen Aussagen des US-Notenbank-Vertreters Christopher Waller deutlich verteuert und war über die Marke von 4.100 Dollar geklettert. Er hatte Fox Business Network gesagt, dass er wegen der Unsicherheiten mit Blick auf den US-Arbeitsmarkt zu einer Zinssenkung im Dezember rät. Da Gold selbst keine Zinsen abwirft, profitiert Gold meist davon, wenn die Zinsen sinken.

«Die Entwicklung der letzten Tage zeigt, dass bis zur Fed-Sitzung am 9./10. Dezember noch viel Bewegung bei den Zinserwartungen möglich ist, mit entsprechenden Auswirkungen beim Goldpreis», kommentierte Commerzbank-Ökonom Carsten Fritsch. Zudem dürften die Verhandlungen über ein Ende des Ukraine-Kriegs den Goldpreis bestimmen. «Denn dadurch könnte die Nachfrage nach Gold als sicherer Hafen beeinflusst werden», schreibt Fritsch. Washington und Kiew sind sich nach ukrainischen Angaben über die wichtigsten Fragen des US-Friedensplans einig geworden. Russland hat allerdings vor grösseren Abweichungen zu Gunsten der Ukraine gewarnt.

Mit dem jüngsten Anstieg setzt der Goldpreis seine jüngste Erholung nach dem Zwischentief Ende Oktober fort. Auf dieses Niveau war er zurückgefallen, nachdem er am 20. Oktober das Rekordhoch von 4.381,52 Dollar erreicht hatte.

Trotz des Rücksetzers nach dem Rekordhoch zählt Gold zu einer der beliebtesten Anlageklassen in diesem Jahr. Seit Ende 2024 verteuerte sich das Edelmetall um fast 60 Prozent. Gründe dafür gibt es viele. So schätzen viele Anleger Gold in Zeiten von hoher wirtschaftlicher Unsicherheit als sogenannten sicheren Hafen.

(AWP)