Der Goldpreis ist am Mittwoch auf ein neues Rekordhoch gestiegen. In der Spitze kostete das Edelmetall 4186,68 Dollar je Feinunze. Angetrieben wurde die Rally von Spekulationen über weitere US-Zinssenkungen und neuen Sorgen im Handelsstreit zwischen den USA und China.
«Der Shutdown der US-Regierung und die taubenhaften Äusserungen von Jerome Powell haben dem Goldpreis die jüngsten Gründe für einen beschleunigten Anstieg geliefert», sagte Analyst Matt Simpson vom Finanzdienstleister StoneX. US-Notenbankchef Powell hatte am Dienstag erklärt, der US-Arbeitsmarkt sei nach wie vor gedämpft.
Anleger rechnen nun fest mit Zinssenkungen um jeweils einen viertel Prozentpunkt im Oktober und Dezember. Gold als zinslose Anlage profitiert von einem niedrigeren Zinsniveau. Zudem schürte US-Präsident Donald Trump neue Unsicherheit. Er kündigte an, wegen des Regierungsstillstands eine Liste von «Programmen der Demokraten» zu erstellen, die geschlossen würden.
Seit Jahresbeginn hat das als sicherer Hafen geltende Gold um 59 Prozent zugelegt. Als Gründe gelten geopolitische und wirtschaftliche Unsicherheiten, der starke Kauf durch Zentralbanken und eine Tendenz zur De-Dollarisierung.
«Diese Rallye ist auch zu einem Momentum-Handel geworden, bei dem Händler einfach einsteigen, um den ihnen enteilenden Preisen hinterherzujagen», sagte Analyst Simpson. Im Sog des Goldes legte auch Silber um 0,3 Prozent auf 51,60 Dollar zu, nachdem es am Vortag ein Rekordhoch erreicht hatte. Platin und Palladium verteuerten sich ebenfalls.
(Reuters)