Der Preis für eine Feinunze (31,1 Gramm) stieg auf 4.339,19 US-Dollar. Dies ist der höchste Stand seit dem 21. Oktober. Am Morgen hatte der Goldpreis noch rund 50 Dollar weniger gekostet. Der Goldpreis bewegt sich damit auf sein jüngstes Rekordhoch von 4.381,52 Dollar zu, das am 20. Oktober erreicht worden war.
Auch der Silberpreis legte erneut zu und erreichte einen neuen Rekord. In der Spitze stieg der Preis bis auf 64,57 US-Dollar je Unze. Silber stieg aber weniger stark als noch am Vortag.
Die Erwartungen von einer weiteren Lockerung der Geldpolitik in den USA stützte zuletzt die Preise für Edelmetalle. Diese werfen keine Zinsen ab und profitieren daher von niedrigeren Leitzinsen. Zudem könnte eine Zinssenkung die Konjunktur anschieben. Dies dürfte die Nachfrage nach Silber stützen, da es auch in der Industrie gebraucht wird. Zudem machten die jüngsten Kursverluste des US-Dollar Edelmetalle in anderen Währungsräumen günstiger, was die Nachfrage ankurbelt.
«Die Gewinner des Jahres an den Rohstoffmärkten sind zweifellos die Edelmetalle, wobei zuletzt vor allem Silber herausstach», schreiben die Rohstoffexperten der Commerzbank. Der Silberpreis hat sich seit Jahresbeginn verdoppelt. Unterstützung komme von einer anziehenden Investmentnachfrage von Silber-ETFs. «Damit verschärft sich die Lage am ohnehin unterversorgten Silbermarkt deutlich», schreibt die Commerzbank. «Der Preisanstieg scheint daher fundamental unterstützt, aber das Ausmass mahnt zweifellos zur Vorsicht.»
Gestützt werden der Gold- und Silberpreis auch durch den verschärften Konflikt zwischen den USA und Venezuela. Das US-Finanzministerium hat neue Sanktionen verhängt. Die US-Regierung baut damit weiter Druck auf die Regierung in Caracas auf: Erst am Mittwoch hatten die US-Küstenwache und andere Einheiten vor der Küste Venezuelas einen Öltanker unter ihre Kontrolle gebracht. Venezuela hat riesige Ölvorkommen, ist stark von den Exporteinnahmen abhängig und liefert sein Öl vor allem an den US-Rivalen China.
(AWP)
