Warren Buffetts Berkshire Hathaway, die viele Bankbeteiligungen abbaute, als die Pandemie die USA heimsuchte, ist mit einer rund 2,9 Milliarden Dollar schweren Wette auf Citigroup zurück. Von einer langjährigen Beteiligung an Wells Fargo hat sich die Beteiligungegesellschaft aber getrennt.

Das Unternehmen ist ausserdem eine Wette in Höhe von 2,61 Milliarden Dollar auf Paramount eingegangen und einen Anteil von fast 390 Millionen Dollar an Ally Financial hinzugeführt, wie aus am Montag eingereichten Dokumenten im Rahmen der so genannten 13F-Filings an die Börsenaufsicht SEC hervorgeht. 

Berkshire hat die letzten Jahre damit verbracht, seine Bankbeteiligungen zu überarbeiten. Die Investmentfirma zog sich von namhaften Investitionen zurück, darunter Beteiligungen an JPMorgan und Goldman Sachs, während sie bei der Bank of America und US Bancorp geblieben ist.

Wells Fargo, eine Investition, die Berkshire vor mehr als drei Jahrzehnten tätigte, wurde war zuvor verkleinert worden und verschwand nun endgültig. Berkshire setzt jetzt auf die Citigroup, da das neue Management übernimmt.

Neue Chefin will Citigroup neu ausrichten

Citigroup unter der seit März 2021 amtierenden Konzernchefin Jane Fraser versucht, sich wieder auf ertragreichere Geschäftsbereiche wie Vermögensverwaltung und Treasury-Angebote zu konzentrieren. Die Aktien wurden unter dem Buchwert gehandelt - ein Zeichen dafür, dass die Anleger glauben, dass die Führungskräfte seit 2018 aktiv den Unternehmenswert beschädigt haben. Eine Citi-Sprecherin lehnte eine Stellungnahme ab.

Buffett, Berkshires CEO und Chairman, und seine investierenden Stellvertreter haben im ersten Quartal eine der grössten Kauforgien mit Nettokäufen in Höhe von etwa 41 Milliarden US-Dollar durchgeführt. Das ist der höchste Wert seit 2008.

Buffetts Unternehmen hatte bereits vor der Veröffentlichung der jüngsten 13F-Filings Käufe bekannt gegeben. Die Firma hat ans Öl gebundenen Wetten erweitert, mit Käufen von Aktien der Occidental Petroleum und einer grösseren Investition in Chevron.

Das Unternehmen baute auch eine Investition in Activision Blizzard als Teil eines Fusionsarbitrage-Spiels aus. Buffett wettet darauf, dass der Übernahme-Deal durch Microsoft zustande kommt. Berkshire ist auch mit einer Wette auf HP weiter in den Technologiebereich vorgestossen, wie im April bekannt gegeben wurde.

Die am Montag eingereichten Unterlagen zeigen, dass der Kaufrausch noch weiter ging. tiefer geht. Berkshire besitzt jetzt einen Anteil von 1,13 Milliarden Dollar am Chemie-Chemieunternehmen Celanese sowie eine Beteiligung an McKesson im Wert von 895 Millionen Dollar. Das Unternehmen erhöhte auch seine Anteile an General Motors und Möbelhersteller RH.

Berkshire zog sich aber auch von einigen Wetten zurück. Die Beteiligung an Verizon Communications ist in den ersten drei Monaten des Jahres um 99 Prozent reduziert worden. In den Unterlagen des Unternehmens sind keine Beteiligungen mehr an AbbVie und Bristol-Myers Squibb aufgeführt.

(Bloomberg/cash)