Die für das operative Geschäft massgebliche Kerngrösse, der Geschäftserfolg, nahm im Halbjahr um gut einen Fünftel auf 79,7 Millionen Franken zu, wie die BEKB am Freitag mitteilte. Ohne den positiven Effekt, der durch die Auflösung von Wertberichtigungen entsteht, und ohne den Erfolg aus dem Verkauf von Finanzanlagen, zog der Geschäftserfolg mit 2,3 Prozent nicht ganz so stark an.

Den Halbjahresgewinn steigerte die BEKB derweil um 1,1 Millionen oder 1,8 Prozent auf 59,1 Millionen Franken.

Getragen wurden die Ergebnisse durch die Entwicklung im wichtigsten Geschäftszweig, dem Zinsgeschäft. Dort kletterte der Erfolg um 11 Millionen auf 146,7 Millionen Franken. Genau hier hat die BEKB mit Blick auf die im anhaltenden Tiefzinsumfeld gesunkenen Geschäftsrisiken deutlich mehr Reserven auflösen können.

Allerdings halte der Druck auf die Zinsmargen und auf die Erträge aus Finanzanlagen weiter an, schreibt die Bank. Um sich vor den Auswirkungen allenfalls steigender Zinsen zu schützen, bestünden Absicherungen. Die Kosten dafür belasteten das Zinsergebnis im Halbjahr mit 32,6 Millionen Franken nach 36,0 Millionen im Jahr davor.

Weiter erwirtschaftete die BEKB im Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft einen Erfolg in Höhe von 51,8 Millionen Franken. Dieser lag leicht unter Vorjahr. Der Erfolg aus dem Handelsgeschäft nahm um 2,6 Prozent auf 11,2 Millionen und der übrige Erfolg um knapp 11 Prozent auf 12,0 Millionen zu.

Insgesamt weist die Bank einen Geschäftsertrag in Höhe von 221,7 Millionen Franken gegenüber zuvor 210,5 Millionen aus. Auf der Gegenseite konnte der Geschäftsaufwand leicht auf 125,2 Millionen verringert werden.

Hypothekenbestand wächst

In der Bilanz der BEKB setzte sich das Wachstum der letzten Jahre fort. Im Hypothekargeschäft nahmen die Ausleihungen um 2,9 Prozent auf 22,2 Milliarden Franken zu. Das hat auch damit zu tun, dass die BEKB Anfang Jahr das "Family Net"-Hypothekarportfolio, welches in Partnerschaft mit der Mobiliar aufgebaut wurde, übernommen hat.

Auf der Gegenseite stiegen die Kundengelder um 1,1 Milliarden auf 23,1 Milliarden Franken an und die von der BEKB betreuten Vermögenswerte erhöhten sich um knapp eine Milliarde auf 18,4 Milliarden. Zulegen konnte man etwa im Verkauf der BEKB-Fonds.

Für das laufende Jahr erwartet die BEKB ein Anhalten der Tiefzinsphase. Ausserdem habe sich die Konjunktur hierzulande mit Blick auf die globale Entwicklung abgeschwächt. Gleichwohl rechnet die Bank für 2019 mit einem Ergebnis, welches mindestens im Rahmen des Vorjahres ausfällt.

Seit gut einem Monat hat ausserdem Armin Brun die Geschäftsleitung der Bank von Hanspeter Rüfenacht übernommen. Neu in die Geschäftsleitung aufgenommen wird im Dezember Andreas Schafer. Er tritt dann die Nachfolge von Brun als Leiter Anlagekunden und Grosskunden an.

(AWP)