Zumindest am Hauptsitz von General Electric in den USA wird der Börsengang von Cembra Money Bank als Erfolg gefeiert. Immerhin spülte die Publikumsöffnung des Schweizer Konsumkreditgeschäfts über eine Milliarde Franken in die Kasse des amerikanischen Mutterhauses.

Seit Anfang dieser Woche treffen nach und nach erste Wortmeldungen aus der Analystengemeinde zu Cembra Money Bank ein. Dass mit Deutsche Bank und Credit Suisse ausgerechnet zwei mit dem Börsengang betraute Banken den Anfang machen, überrascht dabei nicht.

Meinungen der mit dem Börsengang betrauten Banken gehen auseinander

Vielmehr überrascht hingegen, dass ausgerechnet eine der beiden Banken dem Titel kaum mehr Potenzial zutraut. Aufgrund der Dividendenpolitik von Cembra Money Bank stützt der Analyst sein Bewertungsmodell auf den Gordon-Growth-Ansatz ab. Dabei errechnet er ein Kursziel von 54,60 Franken, was leicht unter dem aktuellen Börsenkurs liegt. Der Analyst nimmt die Erstabdeckung der Aktie deshalb mit «Hold» auf.

Bei der Deutschen Bank sieht man in der Entwicklung der Grösse des Kreditportfolios, der zukünftigen Zinsentwicklung, sowie beim wirtschaftlichen und regulatorischen Umfeld nicht nur Chancen, sondern auch Risiken auf den Börsenneuling zukommen.

Deutlich positiver fällt das Urteil der Credit Suisse aus: Die Grossbank nimmt die Abdeckung der Aktie mit «Outperform» und einem 12-Monats-Kursziel von 67 Franken auf, was einer Kaufempfehlung gleichkommt. Vom Kursziel lässt sich ein Aufwärtspotenzial von mehr als 20 Prozent ableiten.

Wachstumsmöglichkeiten macht der zuständige Analyst im Kreditkartengeschäft sowie im Kreditgeschäft mit Selbständigerwerbenden.

Dividendenrendite von 8 Prozent "wahrscheinlich"

Beide Banken rechnen
 über die kommenden Jahre mit einer Dividendenrendite zwischen 5 und 6 Prozent, abgeleitet von der vom Unternehmen selber angestrebten Ausschüttungsquote, der stabilen Ertragsaussichten und der unbedenklichen Qualität der ausstehenden Kredite.

Ab Ende 2015 winke den Aktionären sogar eine Sonderdividende, so 
heisst es seitens der Credit Suisse. Denn aufgrund des bis dahin angesammelten Überschusskapitals sei eine Ausschüttung von mehr als 90 Prozent des Jahresgewinns möglich, was aus heutiger Sicht eine Dividendenrendite von 8 Prozent wahrscheinlich mache.

Auch hier ist der Berufskollege der Deutschen Bank allerdings deutlich vorsichtiger. Der Analyst deutet 
die Möglichkeit einer Sonderdividende allerdings nur im Ansatz an.