Die Huber+Suhner-Aktien steigen am Mittwoch bis gegen 11 Uhr um 13 Prozent auf 104,00 Franken. Zuvor hatten sie bei 105,40 Franken ein neues Rekordhoch erreicht. Der Gesamtmarkt notiert gleichzeitig leicht im Plus (SPI +0,03 Prozent).
Der Verbindungstechniker gab vorbörslich den Erhalt von Grossaufträgen für eine «erhebliche Zahl» von Optical Circuit Switches (OCS) von einem «weltweit tätigen Eigentümer und Betreiber von Hyperscale-Rechenzentrumsinfrastrukturen» bekannt. Die Aufträge würden auch in den kommenden drei Jahren erhebliche Umsätze generieren.Bei dem Grosskunden dürfte es sich laut ZKB-Analyst Bernd Laux um den US-Internetgiganten Google handeln. Die Vereinbarung werde für Huber+Suhner zu etwa 50 bis 100 Millionen Umsatz pro Jahr führen. Die EBIT-Marge schätzt er dabei auf 15 bis 20 Prozent. Die Polatis-OCS seien ein Schlüsselfaktor für die Performance der Aktien, so der ZKB-Experte: Mit dem Grossauftrag sei nun ein erster Durchbruch bei Datencenter-Kunden erreicht worden.
UBS-Analyst Tommaso Operto sieht für das OCS-Geschäft Umsatzmöglichkeiten in Höhe von rund 100 Millionen Franken, was rund 10 Prozent der für das Gesamtjahr 2025 erwarteten Umsätze des Unternehmens bedeute. Huber+Suhner habe in Erwartung einer steigenden Nachfrage bereits Investitionen für Kapazitätsaufstockungen für die OCS-Produktion getätigt, betont er in einem Kurzkommentar.
Die Aufträge seien ein Meilenstein für Huber+Suhner, kommentiert Analyst Mark Diethelm von Vontobel. Er tippt bei der Identität des Grosskunden auf Google oder den Facebook-Konzern Meta. Auch er erwartet noch weitere Grossaufträge für die neuen Polatis-OCS. Solche OCS würden in Rechenzentren die traditionellen Optical-Electrical-Optical Switches (OEO) ersetzen, da sie eine geringere Latenz und eine höhere Flexibilität böten.
(AWP)