«Sechs Prozent währungsbereinigtes Umsatzwachstum, sechs Prozent Ergebniswachstum - das ist aus unserer Sicht ein solider Jahresauftakt», sagte Finanzvorstand Yves Müller am Donnerstag. Allerdings habe sich das Konsumklima in einigen Schlüsselmärkten weiter eingetrübt. Boss bekomme das vor allem in zwei für den Modekonzern wichtigen Märkten zu spüren: in China und in Grossbritannien. «In beiden Ländern lässt die wirtschaftliche Erholung doch länger auf sich warten als die meisten Beobachter gedacht hatten.» An der Börse kamen diese Aussichten nicht gut an - die im MDax gelisteten Aktien gaben mehr als drei Prozent nach.

So musste Boss im ersten Quartal in China, wo der Konzern inklusive Hongkong, Macau und Taiwan acht Prozent des Konzernumsatzes erwirtschaftet, Einbussen im hohen einstelligen Prozentbereich hinnehmen. Dagegen konnte der Herren- und Damenausstatter in den USA Marktanteile gewinnen und dort zweistellig wachsen. Auch das Online-Geschäft sorgte mit zweistelligen Zuwachsraten für Rückenwind. Insgesamt erreichte der Konzern so im Zeitraum Januar bis März einen Umsatz von 1,014 Milliarden Euro und einen operativen Gewinn (Ebit) von 69 Millionen Euro. Die operative Umsatzrendite (Ebit-Marge) verbesserte sich auf 6,8 (Vorjahr: 6,7) Prozent.

Müller bekräftigte die Jahresziele: Nach Bestmarken im vergangenen Jahr peilt Boss 2024 einen Umsatzanstieg um drei bis sechs Prozent auf 4,3 bis 4,45 Milliarden Euro an. Das Ebit soll um fünf bis 15 Prozent auf 430 bis 475 Millionen Euro zulegen. Boss arbeite weiter daran, die Effizienz etwa in der Beschaffung zu verbessern, sagte Müller. Zudem sorgten die rückläufigen Vorratsbestände für Entlastung.

Boss hatte zuletzt mitgeteilt, in den kommenden Jahren ein deutlich langsameres Wachstum zu erwarten. «Vor dem Hintergrund der anhaltenden makroökonomischen und geopolitischen Unsicherheiten könnte sich die Erreichung des Umsatzziels für das Jahr 2025 in Höhe von fünf Milliarden Euro verzögern», hiess es Anfang März. Müller kündigte nun an, dass sich das Ziel wohl um mehrere Monate verzögern werde. 

(Reuters)