Das Unternehmen habe in einigen Werken Schichten gestrichen und Pläne für den Ausbau auf Eis gelegt, sagten zwei mit dem Vorgang vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters. In einigen der Fertigungsstätten sei so die Produktion um mindestens ein Drittel gekappt worden. Einer der Insider sagte, mit diesem Schritt wolle BYD Kosten sparen. Die andere mit dem Vorgang vertraute Person verwies darauf, dass der Fahrzeugabsatz geringer ausgefallen sei als angestrebt. Wie stark Produktion und Expansionspläne gedrosselt wurden, konnte Reuters nicht ermitteln. BYD antwortete zunächst nicht auf die Bitte um Stellungnahme.

Das chinesische Unternehmen war binnen weniger Jahre zum weltweit grössten Elektroautobauer aufgestiegen. Im vergangenen Jahr setzte das Unternehmen 4,27 Millionen Fahrzeuge ab, die meisten davon in China. Mit einer aggressiven Preispolitik und einer Modellflut hatte sich das Unternehmen den Spitzenplatz gesichert und die Produktion immer weiter gesteigert. Doch das Wachstum war nach Daten des chinesischen Branchenverbandes zuletzt ins Stocken geraten. Es lag im April und Mai nur noch bei 13 beziehungsweise 0,2 Prozent und damit so niedrig wie seit Februar 2024 nicht mehr, als die Bänder wegen des chinesischen Neujahrsfestes eine Woche lang stillgestanden hatten.

Der Preiskampf vor allem bei Elektroautos setzt der chinesischen Autobranche seit Längerem zu. Zugleich gelingt es trotz der Sonderangebote nicht, die Fahrzeuge schnell zu den Kunden zu bringen. Das setzt die Händler unter Druck. Einer Umfrage eines Händlerverbandes zufolge füllen sich die Lager vor allem mit BYD-Modellen.

(Reuters)