Bei den im Leitindex S&P 500 notierten Werten rechneten Investoren im Schnitt mit einem Gewinnplus im Quartal von mehr als 60 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, sagt Bernd Meyer, Chef-Anlagestratege der Vermögensverwaltung bei der Berenberg Bank.

Wie üblich läuten die Grossbanken den Zahlenreigen ein. Den Auftakt machen Goldman Sachs und JPMorgan am Dienstag. Die Rivalen Bank of America, Citigroup und Morgan Stanley öffnen ihre Bücher in den darauffolgenden Tagen. Dank der Erholung der Wirtschaft von den Folgen der Coronavirus-Pandemie werde allgemein mit Gewinnsprüngen gerechnet, sagt Neil Wilson, Chef-Analyst des Online-Brokers Markets.com. "Dies könnte aber zu einer Runde Gewinnmitnahmen führen. Die Erwartungen sind so hoch."

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Da die Coronavirus-Pandemie trotz Massen-Impfungen noch nicht überwunden sei, müsse in den kommenden Monaten zudem mit Rückschlägen an der Börse gerechnet werden, warnt Carsten Mumm, Chef-Analyst der Privatbank Donner & Reuschel. "In vielen Schwellenländern ist die Lage weiterhin unübersichtlich. Dort steigt die Wahrscheinlichkeit für weitere Virusvarianten, die dann auch hierzulande für erneute (Teil-) Shutdowns sorgen könnten."

Analyst Frank Wohlgemuth von der National-Bank äussert sich optimistischer. "Natürlich ist zu erwarten, dass die Delta-Variante des Coronavirus Bremsspuren sowohl in den Volkswirtschaften als auch an den Aktienmärkten hinterlassen wird, dauerhafte Beeinträchtigungen erwarten wir jedoch nicht."

In der alten Woche gewannen sowohl Dow Jones, Swiss Market Index und der Dax je 0,2 Prozent - dies vor allem wegen der deutlichen Zugewinne am Freitag. Wegen wieder aufgeflammter Konjunktursorgen waren die Märkte vor allem am Donnerstag in schwacher Verfassung. 

Aufmerksamer Blick auf die US-Konsumentenpreise

Wegen der immer wieder aufflackernden Inflationsängste werfen Investoren zudem einen aufmerksamen Blick auf die US-Verbrauchepreise am Dienstag. Analysten erwarten für Juni eine Teuerung von 0,4 Prozent zum Vormonat. Im Mai hatte sie bei 0,6 Prozent gelegen. Unter dem Gesichtspunkt eines möglichen Preisdrucks werden Investoren auch die US-Einzelhandelsumsätze am Freitag unter die Lupe nehmen. Hier erwarten Experten eine Stagnation. Der private Konsum gilt als Hauptstütze der weltgrößten Volkswirtschaft.

Daneben blicken Investoren mit einem Auge weiter auf China und das härtere Vorgehen der dortigen Regierung gegen Unternehmen mit Börsennotierungen im Ausland. Da die Behörden vor allem Technologiefirmen ins Visier genommen hätten, drohten der gesamten Branche neue Kursturbulenzen, warnten Analysten.

In der kommenden Woche eröffnet die Banque Cantonale du Jura den Reigen der Berichterstatung über die Halbjahreszahlen. Dann folgen am Mittwoch Bossard (Umsatz), am Donnerstag Partners Group (Verwaltete Vermögen), Rieter (Ergebnis), Zuger Kantonalbank (Ergebnis), DKSH (Ergebnis) und Barry Callebaut (Ergebnis neun Monate). Am Freitag berichten Ems-Chemie über das erste Halbjahr und Richemont über den Umsatz des ersten Quartals
 

(Reuters/cash)