Im Oktober betrug die Inflationsrate in den USA im Jahresvergleich 6,2 Prozent. Es war der sechste Monat in Folge, in dem die Rate über 5 Prozent zu liegen kam. Der Milliardär Ray Dalio, Gründer von Bridgewater Associates, erinnerte Anlegerinnen und Anleger dieses Jahr denn auch wiederholt daran, dass Bargeld in diesem Umfeld keine gute Wahl ist.

"Manche Leute machen den Fehler zu glauben, dass sie reicher werden, weil sie sehen, wie ihre Vermögenswerte im Wert steigen. Sie übersehen dabei, dass ihre Kaufkraft erodiert. Den grössten Fehler machen diejenigen, die ihr Geld in bar halten", sagte Dalio kürzlich.

Ray Dalio wurde nicht erfolgreich und so reich, indem er zuliess, dass die Inflation sein Vermögen schmälerte. Abgesehen davon, dass er das Halten von Bargeld meidet, schichtet er bei seinem Hedgefonds regelmässig das Portfolio um. Doch wie hat sich Dalio im vergangenen Quartal verhalten? Welche Positionen wurden reduziert und wo sieht er noch Renditen?

Aufschluss darüber geben jeweils die so genannten 13F-Filings an die US-Börsenaufsicht SEC, welche Grossanleger ab einem verwalteten Vermögen von über 100 Millionen Dollar regelmässig übermitteln müssen - spätestens 45 Tage nach Quartalsende. Am 15. November war es wieder so weit.

Grosse Zukäufe bei Entwicklungsländern-ETF

Dabei zeigt sich, dass der von Ray Dalio gegründete Hedgefonds Bridgewater Associates auf Entwicklungsländer setzt. Die grossen Top-Zukäufe sind drei ETF (Exchange Traded Funds): "iShares MSCI Emerging Markets", "iShares Core MSCI Emerging Markets" und "Vanguard FTSE Emerging Markets ETF" - es sind auch die grössten Positionen im Portfolio.

Mit einem Portfolioanteil von 4,6 Prozent - Stand 30. September - liegt der ETF auf den US-Index S&P 500 auf dem vierten Platz. Doch die Position erfuhr im dritten Quartal auch mit 0,9 Prozent die zweitgrösste Reduktion. Dalio reduziert auch bei US-Einzelwerten wie dem Einzelhandelsriesen Walmart, dem Pharmakonzern Johnson & Johnson, dem Konsumgüterproduzenten Procter & Gamble sowie dem Mischkonzern Danaher.

Doch der Rotstift wurde bei US-Titeln nicht generell angesetzt. Beim Schnellrestaurantbetreiber McDonald's, dem Einzelhandelsunternehmen Starbucks, dem Pharmakonzern Abbott Laboratories sowie dem Einzelhändler Target wurde aufgestockt. Der grösste Zuwachs bei Einzeltiteln fand jedoch beim chinesischen Technologiekonzern Alibaba statt. Dieser nimmt 2,7 Prozent am Gesamtportfolio ein. Auch beim chinesischen Internetunternehmen JD.com wurde stark zugekauft - über 800'000 Aktien.

Vermutlich auch zur Absicherung gegen die Inflation geht Dalio noch stärker in Gold. Dazu hat Bridgewater Associates beim ETF "SPDR Gold Trust" aufgestockt. Ende September machte der Wert dieser Position knapp 400 Millionen Dollar aus - die elftgrösste Position im Portfolio.

ManuelBoeck
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