Dank des neuen Luxusmodells kletterten die Erlöse im umsatzstarken Weihnachtsquartal um 13 Prozent auf bisher nie erreichte 88,3 Milliarden Dollar, wie der wertvollste Technologiekonzern der Welt am Donnerstagabend mitteilte. Das iPhone X, mit dem der Konzern das zehnjährige Bestehen des Apple-Smartphones zelebriert, ist teurer als jeder Vorgänger. Dies trieb den durchschnittlichen iPhone-Verkaufspreis auf nunmehr 796 Dollar.

Analysten sehen darin eine Grundlage für weiter steigende Umsätze und Überschüsse trotz rückläufiger Absatzzahlen in einem zunehmend gesättigten Markt. Die Apple-Aktie legte nachbörslich fast drei Prozent zu. Von Oktober zu Dezember verkaufte Apple 77,3 Millionen iPhones und damit ein Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Doch der Gewinn stieg um rund zwölf Prozent auf den Rekordwert von 20,07 Milliarden Dollar.

Zu Ende Dezember verfügte Apple über ein Barvermögen von rund 285 Milliarden Dollar. Das entspricht mehr als dem Bruttoinlandsprodukt von Marokko. Im Zuge der US-Steuerreform muss Apple auf dieses Vermögen, das sich größtenteils im Ausland befindet, eine Einmalabgabe von 38 Milliarden Dollar entrichten. Der Konzern hatte in den vergangenen Jahren für diesen Fall bereits vorgesorgt und einen Betrag in dieser Höhe zur Seite gelegt. Bisher hat Apple offengelassen, wie viel Geld tatsächlich in die USA zurückgeholt wird. Finanzchef Luca Maestri sagte im Gespräch mit Reuters, Apple wolle nun ein Gleichgewicht zwischen Barvermögen und Schulden herstellen. Aktuell sitzt der Konzern auf einem Berg an Verbindlichkeiten im Umfang von 163 Milliarden Dollar. Auf welche Art und Weise der Berg abgebaut werden soll, verriet Maestri nicht.

Ausblick enttäuscht

Besonderes Augenmerk legen Anleger traditionell bei Apple auf den Ausblick. Im zweiten Geschäftsquartal rechnet der US-Konzern mit Erlösen zwischen 60 und 62 Milliarden Dollar, was unter den Erwartungen lag. Jüngst hatten bereits Analysten ihre Umsatzerwartungen für das laufende zweite Geschäftsquartal nach unten geschraubt. Bedenken, die Geschäfte mit Apple könnten sich verschlechtern, setzten daraufhin die Aktien von Apple-Zulieferern wie Infineon, STMicroelectronics und Dialog Semiconductor unter Druck. Zudem verzeichnete Smartphone-Marktführer Samsung Electronics im Weihnachtsquartal einen Gewinnrückgang von drei Prozent in der Handy-Sparte.

Um die Abhängigkeit vom iPhone, das rund 70 Prozent der Apple-Umsätze erzielt, zu reduzieren, baut der Konzern seine Dienstleistungen rund um den App- und iTunes-Store sowie den Musik-Streaming-Dienst Apple Music und das Cloud-Angebot aus. Der Umsatz in diesem Bereich legte um 18 Prozent auf 8,4 Milliarden Dollar zu. 

(Reuters)