Die Novartis-Aktien verlieren am Mittwoch nach der Eröffnung 0,42 Prozent auf 103,52 Franken, während der Swiss Market Index (SMI) gemessen am Gesamtmarkt 0,5 Prozent zulegt. Seit Jahresbeginn avancierten die Titel um 17 Prozent. 

Der Zürcher Vermögensverwalter Vontobel reduziert am Mittwoch das Rating des Basler Pharmakonzerns auf «Hold» von «Buy». Der Vontobel-Analyst Stefan Schneider begründet dies mit einem künftig langsameren Wachstum als erwartet. Novartis gibt am 28. Oktober seine Ergebnisse für das dritte Quartal 2025 bekannt. Dies werde auch das erste Quartal sein, in dem das Generikum Entresto in den USA verfügbar ist.

Schneider geht deshalb nicht davon aus, dass Novartis mit der Bekanntgabe der Ergebnisse für die ersten neun Monate 2025 seine Prognose für das Gesamtjahr 2025 erhöhen wird. Vielmehr dürfte sich das Wachstum nun für mehrere Quartale abschwächen. 

Auch wenn es nicht mehr für eine Kaufempfehlung reicht, gibt sich der Vontobel-Experte beim Kursziel zuversichtlich. Er belässt dieses unverändert bei 112 Franken. Das entspricht einem Aufwärtspotenzial von 8 Prozent. 

Die Hauptsäule der Anlagebeurteilung bestand in den letzten Jahren darin, dass die mittelfristige Prognose von Novartis über den Prognosen der Konsensmodelle lag, argumentiert Schneider. Er erwartet weiterhin, dass die Prognose nach der erfolgreichen Transformation erreichbar sei. «Diese hat allerdings länger gedauert als erwartet, vor allem, wenn man bedenkt, dass das Unternehmen seine Prognose in den letzten neun Quartalen stets übertroffen und angehoben hat. Im laufenden Jahr weist Novartis unter allen grossen Pharmaunternehmen die stärkste Performance auf», so der Vontobel-Experte.

Eine noch höheres Kursziel für Novartis ruft der Experte von Exane BNP Paribas aus. Er erhöhte es vor zwei Wochen auf 113 Franken. Die Einstufung lautet weiterhin «Outperform». Die Erwartung starker Studiendaten bei Ianalumab sowie positive Ergebnisse in weiteren Indikationen seien Anlass für die Anpassung. Mit Blick auf den anstehenden Kapitalmarkttag hält er die Konsensschätzungen weiterhin für zu tief, schrieb der Experte in einer Kundennotiz.

In der Summe sind die Bullen in der Unterzahl. Den fünf «Kaufen»-Empfehlungen stehen gemäss AWP-Analyser elf «Halten» und drei «Verkaufen» gegenüber. Das durchschnittliche Kursziel beläuft sich auf 101,60 Franken.

Der Hauptgrund für die Zurückhaltung sind die Unsicherheiten um die US-Zölle sowie der Bestrebungen der amerikanischen Regierung, die Pharmapreise im US-Markt zu senken. Am 20. September erklärte Novartis, die Firma wolle den Preisunterschied von Arzneien zwischen den USA und den übrigen Industrieländern eliminieren. Konzernchef Vas Narasimhan sieht Länder ausserhalb der USA in der Pflicht, für Innovationen einen höheren Anteil zu leisten.

Mit einem Rating «Halten» und einem Kursziel von 100 Franken gehört der LBBW-Analyst Timo Kürschner zu der Gruppe von Experten, welche den Novartis-Valoren auf absehbare Sicht keine weiteren Kurssteigerungen zutrauen.

Zwar sei das zweite Quartal 2025 für den Pharmakonzern dynamisch verlaufen, so der Analyst in einem Research-Papier. In der Folge habe Novartis abermals seinen Ausblick angehoben. Dass das Zahlenwerk dennoch gemischt am Markt aufgenommen wurde, dürfte seiner Meinung nach auch an dem angekündigten Rücktritt des langjährigen Novartis-CFO Harry Kirsch liegen.

Zum anderen blieb Cosentyx, ein Arzneimittel gegen Schuppenflechte, mit einem Wachstum von nur 6 Prozent hinter den Erwartungen zurück. Dies lag unter anderem an höheren Rabatten, verstärktem Wettbewerb sowie einer hohen Vorjahresvergleichsbasis in den USA. 

(cash)