Auch an der Schweizer Börse spielte die Musik in den vergangenen Wochen und Monaten bei den Nebenwerten. Während Aktien wie die von Bachem, Gurit oder Sika von einem Rekordhoch zum nächsten kletterten, stiessen die grosskapitalisierten Standardwerte bei den Anlegern nur auf mässiges Interesse.

Beim Swiss Performance Index (SPI) konnte der Unterindex für kleinere und mittelgrosse Unternehmen im bisherigen Jahresverlauf um ziemlich genau 3 Prozent zulegen. Seit Anfang 2015 errechnet sich sogar ein Plus von fast 13 Prozent, wie folgende Grafik zeigt:

Entwicklung seit Jahresbeginn des SPI-Unterindex für kleinere und mittelgrosse Unternehmen (Quelle: cash.ch)

Deutlich nüchterner ist die Bilanz beim Unterindex für grosse Unternehmen. Dieser notiert um 7,3 Prozent unter dem Stand von Anfang Jahr und immerhin um 6,8 Prozent unter jenem von Anfang 2015.

In den letzten Tagen hat sich das Blatt nun erstmals gewendet. Die grosskapitalisierten Standardwerte liegen plötzlich deutlich besser im Markt als die Nebenwerte.

Umfeld für Nebenwerte bleibt ideal

Bei der Credit Suisse erklärt man sich diese Formschwäche mit der schon seit Anfang Jahr unterdurchschnittlichen Kursentwicklung bei Aktien kleinerer und mittelgrosser Unternehmen in den umliegenden europäischen Nachbarländern. Die für die Schweizer Grossbank tätigen Strategen errechnen seit Jahresbeginn sogar ein Minus von 4 Prozent für europäische Nebenwerte.

Für die Experten steht allerdings fest: Der Höhenflug dieses Titelsegments ist noch lange nicht zu Ende.

Zuversichtlich stimme in erster Linie das wieder freundlichere Wirtschaftsumfeld in Europa, so schreiben die Strategen. Sie rechnen damit, dass sich dieses über die kommenden 12 Monate positiv auf die Gewinnentwicklung kleinerer und mittelgrosser Unternehmen auswirken wird.

Eine solche Gewinnerholung ist denn auch dringend nötig, weisen die Nebenwerte anders als in der Vergangenheit doch einen Bewertungsaufschlag gegenüber den Aktien grosser Unternehmen auf. Auf den nächstjährigen Gewinnschätzungen errechnet sich mittlerweile ein sattes Kurs-Gewinn-Verhältnis von 16,5. Die Experten der Credit Suisse sind sich jedoch sicher, dass sich diese Diskrepanz über die Zeit legt.