Das Problem ist, dass ausländische Käufer mit steigenden Kosten konfrontiert sind, um ihre Anleihepositionen vor Kursschwankungen an den Devisenmärkten zu schützen. Und angesichts des Potenzials, dass Handelskonflikte und geldpolitische Verschiebungen die Währungsschwankungen auf der ganzen Welt ankurbeln, gibt es viele Gründe, diese Versicherung zu haben.
Anleger erhalten aus der Eurozone bei 10-jährigen Treasuries nur eine Rendite von etwa 0,77 Prozent, während die US-Käufer am Freitag 2,88 Prozent bekamen. Für Japan-basierte Investoren liegt die Rendite bei 0,71 Prozent.
Dies stellt das US-Finanzministerium vor eine Herausforderung, da es dieses Jahr den ersten sprunghaften Anstieg beim Finanzierungsbedarf seit fast einem Jahrzehnt bewältigen muss. Eine höhere Nachfrage hätte den Anstieg der Renditen dämpfen können, der in letzter Zeit den Aktienmarkt durchgerüttelt hat. Bei einer zehnjährigen Auktion am Mittwoch war indes die schwächste Nachfrage seit September zu verzeichnen.
Hohe Absicherungskosten
Und selbst die sich ausweitende Kluft zwischen US-amerikanischen und ausländischen Renditen wird laut Strategen nicht ausreichen, um Investoren anzulocken.
"Die Hedging-Kosten werden wahrscheinlich aufgrund der sich ausweitenden Zinsdifferenzen steigen, was es noch weniger attraktiv machen sollte, Treasuries zu kaufen", sagt Kiyoshi Ishigane, Chefstratege bei Mitsubishi UFJ Kokusai Asset Management in Tokio. "Japanische Anleger in Treasuries werden von Kapitalverlusten getroffen und müssen Hedging-Kosten bezahlen, um nicht dem stärkeren Yen ausgesetzt zu sein. Es ist wie ein dreifacher Hieb."
Die US-Regierung verlässt sich auf ausländische Käufer, um ihr Haushaltsdefizit zu finanzieren. Ausländische Investoren halten rund 44 Prozent der ausstehenden Schulden des Landes. Während die Federal Reserve ihre Stimulierung zurückfährt, muss das Finanzministerium noch mehr Auslandskapital anlocken, um das auszugleichen.
Verluste bei ihren bestehenden Beständen dürften europäische und japanische Fonds auch davon abhalten, ihre Treasury-Positionen aufzustocken. Der Bloomberg Barclays US Treasury Index ist in den letzten drei Monaten um rund 2 Prozent gefallen, während der Dollar zugleich gegenüber dem Euro um 5 Prozent und gegenüber dem Yen um 4 Prozent nachgab.
Die Renditen nach Hedging dürften bis zum Ende des letzten Quartals 2018 weiter sinken, da es ein Anstieg der kurzfristigen Zinssätze laut Bloomberg-Berechnungen teurer machen wird, den Dollar zu shorten. Auf der Basis von Analysten-Prognosen, die Bloomberg zusammengestellt hat, wird erwartet, dass sich die US-Zinskurve in den kommenden zwölf Monaten abflacht, was darauf hindeutet, dass die längerfristigen Renditen nicht schnell genug steigen werden, um höhere Hedging-Kosten auszugleichen.
«Kein Anreiz»
"Wenn die US-Renditekurve nicht viel steiler wird, ohne dass die Fed die Zinsen erneut erhöht, gibt es keinen Anreiz für europäische Anleiheinvestoren, Treasuries auf abgesicherter Basis zu kaufen", schrieb Chris Iggo, Chief Investment Officer Fixed Income bei AXA Investment Managers in London, im Januar in einer Einschätzung. "Jede weitere Straffung durch die Fed wird die Hedging-Kosten erhöhen und die europäischen Investoren davon abhalten, sich von ihren Heimatmärkten zu entfernen."
Ausländische Anleger, die Treasuries ohne Hedging kaufen, in der Hoffnung, bei Währungsbewegungen einen positiven Ertrag zu erzielen, dürften ebenfalls enttäuscht werden. Analysten sagen voraus, dass der Dollar gegenüber dem Yen und Euro seitwärts tendieren wird, was auf ein begrenztes Potenzial für Währungsgewinne hindeutet.
Bei der Berechnung der Hedging-Kosten ist Bloomberg davon ausgegangen, dass ein Anleger Dollar am Spotmarkt kauft und gleichzeitig die US-Währung über Dreimonats-Forwards verkauft. Die Kosten wurden annualisiert, um sie mit den Anleiherenditen vergleichbar zu machen.
Die Berechnung der Hedging-Kosten basiert auf den impliziten Renditen von EuroDollar, EuroYen Tibor und Euribor Futures. Die Basis - als ein Mass dafür, wie sehr die Wechselkurse die Differenz der Zinssätze zwischen zwei Ländern und derzeit Extrakosten für viele, die Währungen hedgen, widerspiegeln - wurde als Durchschnittswert seit 2008 berechnet. Die Basis wurde extrapoliert mittels Forward-Abschlägen oder -Prämien am Devisenmarkt sowie Interbanken-Finanzierungskosten statt über Basis-Swap-Preise.
(Bloomberg)