Die Aktien der UBS starten zur Mitte der Woche 1,6 Prozent tiefer auf 25,43 Franken. Damit nähert sich die Jahresbilanz einem 7-prozentigen Kursverlust seit Januar. Grund für den heutigen Abschlag dürfte neben dem Hacker-Angriff die Rating- und Kurszielanpassung durch Morgan Stanley sein. Nach den Anfang Monaten auferlegten Kapitalanforderungen senkt die Analystin das Rating für UBS auf «Underweight» von «Equal Weight» und reduziert das Kursziel auf 26 von 28 Franken.
Zur Erinnerung: die UBS soll unter anderem bis zu 26 Milliarden Dollar an zusätzlichem harten Eigenkapital bereitstellen. Der Entscheid wurde am Markt teilweise als «Worstcase für die UBS» betitelt. Die Bank selbst betonte, dass solche Kapitalanforderungen weder verhältnismässig noch international abgestimmt seien. Mehr dazu hier.
In Ihrer Analyse hat die Expertin von Morgan Stanley ihre Annahme für Aktienrückkäufe ab dem Jahr 2026 auf 3 Milliarden US-Dollar gesenkt. Damit liegt sie für den Zeitraum 2026 bis 2028 rund 40 Prozent unter den aktuellen Markterwartungen. Auch die Gewinnerwartungen für die Jahre 2025 bis 2028 hat sie um fünf Prozent nach unten revidiert. Damit folgt sie dem Beispiel anderer Finanzhäuser, wie beispielsweise Goldman Sachs, die ihre Gewinnschätzungen und Volumen der Aktienrückkäufe nach dem Entscheid ebenfalls revidiert hatten.
Laut der Analystin wird es zunächst klare Informationen über mögliche Abhilfemassnahmen geben müssen, bevor die Aktie einen bedeutenden Kursanstieg verzeichnen kann. Insgesamt geht sie davon aus, dass die Aktie weiterhin schlechter abschneiden wird als der europäische Bankensektor.
Mit ihrer Einschätzung liegt die Morgan Stanley Analystin nun am unteren Ende der Kurszielangaben. Einzig die Bank of America liegt mit 25 Franken noch tiefer, während Jefferies mit 37 Franken am optimistischsten scheint. Die Einschätzung des Analysten wurde jedoch vor dem 6. Juni vorgenommen, wobei die Aktien zu diesem Zeitpunkt «sein schlechtestes Szenario hinsichtlich der Kapitalanforderungen bereits eingepreist haben». Durchschnittlich resultiert ein Kursziel von 31,29 Franken, was 22 Prozent Aufwärtspotenzial impliziert. Das zeigen Daten von Bloomberg.
(cash)