Der hoch verschuldete französische Luxusgüterkonzern Kering steht Insidern zufolge vor einem Verkauf seiner Kosmetiksparte an deren Konkurrenten L'Oreal. Die Gespräche über eine Transaktion zum Preis von rund vier Milliarden Dollar seien fortgeschritten, sagte einer der beiden Insider am Samstag der Nachrichtenagentur Reuters. Zuvor hatte das «Wall Street Journal» (WSJ) unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen über das Vorhaben berichtet.
Dem Zeitungsbericht soll den Plänen zufolge L'Oreal von Kering die Parfümmarke Creed sowie die Rechte zur Entwicklung von Kosmetikprodukten für Kering-Modemarken wie Bottega Veneta, Balenciaga und McQueen erwerben. Eine Bekanntgabe sei bereits in der kommenden Woche möglich, hiess es in dem Bericht weiter. Kering wollte sich zu den Informationen nicht äussern. Von L'Oreal war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten.
Für Kering wäre der Verkauf ein wichtiger Schritt des neuen Konzernchefs Luca De Meo, um die Verschuldung des Unternehmens zu verringern, die bei Investoren für Unruhe gesorgt hatte. De Meo ist seit September im Amt. Die Nettoverschuldung belief sich Ende Juni auf 9,5 Milliarden Euro. Der Konzern hat zudem mit einer Umsatzschwäche seiner grössten Marke Gucci zu kämpfen, da die Nachfrage nach Luxusartikeln zurückgegangen ist. Dies gilt insbesondere für den Markt in China, der mehr als ein Jahrzehnt lang das Wachstum der Branche angetrieben hatte.
Der Kering-Konzern, der von der französischen Familie Pinault kontrolliert wird, hatte seine Beauty-Sparte erst 2023 gegründet. Im selben Jahr hatte der Konzern die Luxus-Parfümmarke Creed für 3,5 Milliarden Euro in bar übernommen.
(Reuters)