Die LBBW hat ihr Kreditengagement beim insolventen Online-Sportartikelhändler Signa Sports United komplett abgeschrieben. Die übrigen Risiken gegenüber dem strauchelnden Imperium von René Benko, die in der Immobilienfinanzierung liegen, bezeichnete die Landesbank als überschaubar.

«Wir haben im Unternehmenskundenbereich einen kleinen zweistelligen Millionen-Betrag an Risikovorsorge bei Signa Sports gebildet und damit das Engagement komplett abgeschrieben», erklärte die LBBW am Freitag gegenüber Bloomberg News.

Die LBBW war Agent einer 100 Millionen Euro schweren Kreditlinie mehrerer Banken für Signa Sports gewesen, trug also nur einen Teil des Risikos. Zu den anderen beteiligten Instituten zählten unter unter anderem die Kreissparkasse Esslingen-Nürtingen, Citigroup und UniCredit, hatte Bloomberg News im November berichtet.

Signa Sports United hatte im Oktober Insolvenz angemeldet, weil Benkos Signa Holding eine bereits zugesagte Finanzspritze in Höhe von 150 Millionen Euro zurückgezogen hatte.

Die Situation bei Signa Sports ist der LBBW zufolge indes nicht vergleichbar mit der Lage im Immobiliengeschäft.

«In der gewerblichen Immobilienfinanzierung haben wir gegenüber Signa ein überschaubares Exposure mit einem maximalen Risiko im niedrigen zweistelligen Millionen-Bereich, mit dem wir aber aufgrund unserer Sicherheiten nicht rechnen», erklärte die LBBW.

Signa steht im Epizentrum eines Einbruchs bei europäischen Gewerbeimmobilien. Im Laufe von zwei Jahrzehnten aggressiver Expansion hatte Benko erstklassige Immobilien erworben, darunter grosse Einzelhandelsobjekte an Top-Standorten in ganz Europa. Steigende Zinsen und sinkende Bewertungen brachten dann dieses Imperium ins Wanken.

(Bloomberg)