Lem hat im ersten Quartal 2025/26 weniger umgesetzt. Die Profitabilität ging gar deutlich zurück und die Aussichten bleiben trotz anziehender Aufträge unsicher. Eine konkrete Guidance gibt der Komponentenhersteller weiterhin nicht.

Im ersten Quartal (per Ende Juni) des Geschäftsjahres 2025/26 fiel der Umsatz laut Mitteilung vom Dienstag um 6,5 Prozent auf 75,7 Millionen Franken. Der starke Franken schmälerte den Umsatz dabei deutlich: Zu konstanten Wechselkursen war es nämlich nur ein hauchdünner Rückgang (-0,1 Prozent). Im Vergleich zum Vorquartal nahm der Umsatz zwar um 0,4 Prozent ab, währungsbereinigt aber um 3,3 Prozent zu.

Positiv entwickelten sich die Segmente Automotive (+9,0 Prozent zum Vorjahr) und Track (+10,6 Prozent). Rückläufig waren dagegen die Umsätze der Segmente Automation (-10,3 Prozent), Renewable Energy (-22,9 Prozent) sowie Energy Distribution & High Precision (-20,8 Prozent).

Auftragsseitig präsentierte sich das Quartal stark: Der Bestellungseingang stieg um 19,0 Prozent auf 89,1 Millionen Franken. In der Region EMEA legte der Auftragseingang gar um 40,0 Prozent zu, in China um 15,6 Prozent. Das Book-to-Bill-Ratio, das Verhältnis von Auftragseingang zu Umsatz, lag bei soliden 1,18 (Q4: 1,23).

Marge unter Druck

Die Bruttomarge gab derweil klar auf 38,2 von 44,4 Prozent nach. Lem begründet dies mit Preisdruck in China, ungünstigen Mixeffekten und einer Unterauslastung der Produktion. Das operative Ergebnis (EBIT) sank um 44 Prozent auf 4,2 Millionen Franken - die entsprechende Marge auf 5,5 von 9,3 Prozent. Der Reingewinn lag bei 2,0 Millionen (Vorjahr: 4,8 Mio).

Mit den vorgelegten Zahlen hat Lem die Vorgaben von Analysten bei Umsatz leicht und beim Auftragseingang klar übertroffen. Die Profitabilität lag dagegen deutlich unter den Erwartungen.

Risiken wegen US-Zollpolitik

CEO Frank Rehfeld spricht in der Mitteilung von einem «herausfordernden Umfeld» mit anhaltender Investitionszurückhaltung auf Kundenseite sowie Wechselkursbelastungen. Dennoch habe man die Marktanteile im Automotive-Segment ausgebaut und sei strategisch gut positioniert, um von globalen Trends wie Elektrifizierung und E-Mobilität zu profitieren.

Trotz der positiven Entwicklung beim Bestellungseingang - mit Ausnahme des Segments Renewable Energy - rechnet der Komponentenhersteller kurzfristig aber nicht mit einer grundlegenden Veränderung der Geschäftsentwicklung. Risiken bestünden weiterhin durch die US-Zollpolitik und starke Währungsschwankungen. Eine konkrete Zielsetzung für 2025/26 gibt Lem damit weiterhin nicht.

(AWP)