Im Vormittagshandel verlieren Lonza 2,8 Prozent, Bachem und Siegfried kommen mit einem Minus von 1,6 Prozent und 1,9 Prozent etwas besser weg. Tecan geben um 4,1 Prozent nach und stehen damit zusammen mit den volatilen Leclanché und Obseva am Tabellenende. Der Gesamtmarkt (SPI) notiert hingegen nur um 0,52 Prozent unter dem Schlussstand vom Freitag.

Börsenbeobachter erklären sich die Kursverluste mit einer Reduktion der diesjährigen Finanzziele durch den Pharma- und Laborausrüster Sartorius. Das Göttinger Unternehmen geht neuerdings von einem Umsatzrückgang im niedrigen bis mittleren Zehner-Prozentbereich aus. Die operative Marge (EBITDA) soll um die 30 Prozent betragen.

Analysten bezeichnen die Reduktion als einschneidend, da den Aktionärinnen und Aktionären zuvor noch ein Umsatzplus im tiefen einstelligen Prozentbereich sowie eine EBITDA-Marge auf Vorjahreshöhe in Aussicht gestellt worden war. Sartorius selbst macht den anhaltenden Abbau von Lagerbeständen bei Kunden nach der Corona-Pandemie sowie die momentan schwache Nachfragesituation für den vorsichtigeren Ausblick verantwortlich.

Wie aus den Handelsräumen Schweizer Banken verlautet, könnten auch hiesige Pharma- und Laborzulieferer wie Lonza und Tecan von ähnlichen Problemen betroffen sein. Gerade die Valoren von Lonza hätten sich im bisherigen Jahresverlauf stark entwickelt und seien deshalb anfällig für Gewinnmitnahmen, so der Tenor.

Das wiederum ruft den für Julius Bär tätigen Analysten Fabian Wenner auf den Plan. In einem Kommentar gibt er zu bedenken, dass bei Lonza bloss 12 Prozent des Gruppenumsatzes von den Problemen Sartorius' betroffen sein dürften. Dem Basler Unternehmen dürfte es daher möglich sein, fehlende Umsätze mit solchen aus anderen Geschäftsfeldern auffangen zu können. Wenner hält sowohl an der Kaufempfehlung als auch am Kursziel von 620 Franken für die Aktien von Lonza fest.

(AWP)