Nach den Jahresumsatzzahlen von Mitte Februar legt das in Basel beheimatete Unternehmen Medartis nun mit den Gewinnzahlen nach. Gerade auf Stufe Reingewinn liegen diese teilweise weit hinter den Erwartungen der Analysten zurück. Auch wer sich konkrete Zielvorgaben für das laufende Jahr erhoffte, wird enttäuscht. Das Unternehmen strebt ein breit abgestütztes prozentual zweistelliges Wachstum an. So richtig in die Karten blicken lassen will es sich erst anlässlich der Veröffentlichung des Halbjahresergebnisses im August.
Zum Vergleich: Während die Bryan Garnier für 2019 von einem um 33 Prozent höheren operativen Gewinn (EBITDA) ausgeht, rechnet die Zürcher Kantonalbank gar mit einem Plus von rund 40 Prozent.
An der Schweizer Börse SIX wird die Medartis-Aktie zur Stunde bei 58,30 Franken gehandelt. Das entspricht gegenüber dem Schlussstand vom Vortag einem Minus von 1 Prozent. Seit gut einem Jahr ist Medartis an der Börse kotiert. Nach einem überzeugenden Debüt durchlebte die Aktie des Herstellers von Produkten für die Osteosynthese eine regelrechte Achterbahnfahrt.
Wie die Zürcher Kantonalbank schreibt, birgt das detaillierte Jahresergebnis nach der Vorveröffentlichung erster Zahlen keine grösseren Überraschungen mehr. Allerdings sei ein unter den bankeigenen Erwartungen liegender Reingewinn ausgewiesen worden. Und obschon sich die Zürcher Kantonalbank auch am etwas gar vagen Ausblick stösst, stuft sie die Medartis-Aktie weiterhin mit "Marktgewichten" ein.
Ziehen sich einige «Aktionäre der ersten Stunde» zurück?
Mit Ablauf der einjährigen Verkaufssperre löst sich bei Medartis auch die Aktionärsgruppe um den Ankeraktionär Thomas Straumann auf. Wie einer Offenlegungsmeldung zu entnehmen ist, hält Straumann weiterhin knapp 48 Prozent der Stimmen. Nächstgrösserer Aktionär ist der Verwaltungsrats-Vize Dominik Ellenrieder, gefolgt vom langjährigen Firmenchef Willi Miesch mit knapp 6 Prozent.
Wie der cash Insider kürzlich schrieb, könnten vor allem die Finanzinvestoren unter den Aktionären nach Ablauf der Verkaufssperre Kasse machen (cash berichtete). Es sind dies das Private-Equity-Unternehmen Endeavour (knapp 5 Prozent) sowie Schroder & Co. (4,5 Prozent) und die Bank Landolt (3,4 Prozent).
Trotz einem Kurssprung in den letzten Tagen trennen die Medartis-Aktie noch immer gut 20 Prozent vom erstbezahlten Kurs von vor einem Jahr. Auf das Rekordhoch vom September 2018 bezogen errechnet sich gar ein Minus von 30 Prozent.