Die Aktie von Zur Rose steigt am Freitag bis 4 Prozent auf 42,68 Franken. Warburg Research senkte das Kursziel für Zur Rose am Freitag zwar auf 135 von 149 Franken. Die Einstufung lautet aber weiterhin "Buy". Tags zuvor war der Titel auf ein neues Allzeittief abgesackt.

Das Kursziel von Warburg Research liegt deutlich über dem Schnitt der anderen Experten, es beträgt rund 81 Franken. Von den zwölf erfassten Analysten, welche bei Bloomberg in den letzten drei Monaten ein Urteil für Zur Rose abgegeben haben, haben drei eine Kauf-Empfehlung für die Aktie, sieben Analysten raten zum Halten und zwei Experten empfehlen den Verkauf der Zur-Rose-Aktie.

Der  zuständige Analyst von Warburg Research begründet die Kurszielsenkung mit angepassten Prognosen infolge der am Donnerstag gemeldeten Kapitalmassnahmen. Gleichzeitig sieht er den Abschluss der Massnahmen als Kaufargument für die Aktie der Versandapotheke.

Zudem nimmt seiner Ansicht nach das E-Rezept in Deutschland zunehmend an Fahrt auf. Er sieht für Zür Rose dank des E-Rezepts denn auch weiterhin grosses Potenzial und hält die Aktie entsprechend für attraktiv bewertet.

Aktie von Zur Rose hat 2022 rund 83 Prozent verloren

Die Aktien von Zur Rose verloren am Donnrstag rund 11 Prozent und fielen auf ein Rekordtief von 40,60 Franken. Die Versandapotheke hatte eine Kapitalerhöhung durchgeführt. Überraschend kam die Massnahme zwar nicht, die Höhe des Discounts der Kapitalerhöhung wurde aber negativ gewertet. Zur Rose beschaffte sich über eine Wandelanleihe von 95 Millionen Franken und über eine Kapitalerhöhung über 44 Millionen frisches Geld. 

Allein im laufenden Jahr hat die Aktie bereits 83 Prozent verloren, im Februar 2021 wurden Kurse von über 500 Franken erreicht. Die Zürcher Kantonalbank (ZKB) vermutet, dass Zur Rose derzeit noch einen monatlichen Cash-Abfluss von rund 10 Millionen habe, der jedoch ab 2023 aufgrund starker Kostenmassnahmen reduziert werde.

Mittelfristig sie die ZKB zwar Potenzial für die Online-Apotheke - trotz schleppend vorankommender Einführung des E-Rezepts in Deutschland. Die kommenden Monate werden aus Sicht der ZKB aber trotz nun verbesserter Kapitalbasis von einer grossen Volatilität geprägt sein.

(cash/AWP)