Die Aktie von Roche klettert kurz nach Handelsbeginn um 2,26 Prozent nach oben auf 267,20 Franken je Titel, während der Schweizer Leitindex in der gleichen Zeit um 0,37 Prozent auf 12'117,9 Punkte zulegt. Das sind 2,25 Prozent mehr seit Jahresbeginn. Auf 52 Wochen resultiert aber ein Minus von fast 4,5 Prozent.

Damit reagieren die Anleger auf die Halbjahresergebnisse, die der Konzern am frühen Morgen veröffentlicht hat. Demnach bleibt Roche trotz des schwachen Dollars auf dem vorgegebenen Wachstumskurs und stellt den Anlegerinnen und Anlegern eine höhere Dividende in Aussicht.

Gemäss Stefan Schneider, Analyst bei der Bank Vontobel hätten sich die wichtigsten Wachstumstreiber von Roche gut entwickelt, und das Kostenbewusstsein des Konzerns wirke sich positiv auf die Rentabilitätszahlen aus. Mit Blick auf die nach wie vor unklare Zollsituation in den USA schreibt Schneider: «Wichtig ist, dass Roche trotz des derzeit unsicheren politischen Umfelds in den USA an seiner Prognose für das Geschäftsjahr 2025 festhält.» Vontobel bestätigt ihr Kursziel von 299 Franken und das «Buy»-Rating. 

Auch der zuständige Analyst der Zürcher Kantonalbank (ZKB) bewertet das Halbjahresergebnis positiv. Das solide Ergebnis mit der besser als erwartet ausgefallenen Marge im Pharmabereich kompensiere die schwächer als erwartet ausgefallene Marge im Diagnostikbereich. «Zusammen mit der bestätigen Guidance für das Geschäftsjahr 2025 erwarten wir wenig Bewegung im Kurs», schreibt der Analyst Marcel Brand im Marktkommentar. Die ZKB veranschlagt das Kursziel bei 258,50 Franken und stuft die Aktien mit «Übergewichtet» ein.

Damit liegen die beiden Analysten unter dem bei Bloomberg erfassten durchschnittlichen Kursziel von 303,23 Franken für zwölf Monate. Von den 27 befragten Analysten empfehlen 15 den Kauf, acht die Aktie zum Halten und vier zum Verkauf.

Roche auf Wachstumskurs und höherer Dividendenaussicht

Der Konzern bleibt auf Wachstumskurs. So stieg der Gruppenumsatz in der Halbjahresperiode um 4 Prozent auf knapp 31 Milliarden Franken an. Damit hat sich das Wachstumstempo im zweiten Quartal als Folge der Dollarschwäche in der Berichtswährung Franken verlangsamt. In den ersten drei Monaten resultierte noch eine Umsatzzunahme um 7 Prozent. Zu konstanten Wechselkursen lag das Plus im Halbjahr bei 7 Prozent.

Von den beiden Sparten steuerte der grösser Pharmabereich in den ersten sechs Monaten knapp 24 Milliarden Franken zum Umsatz bei. Das sind 6 Prozent mehr als Vorjahr.

Mit seinen Diagnostika setzte Roche annähernd 7 Milliarden um (-3 Prozent). Der Pharmakonzern hatte bereits im Vorfeld angekündigt, wegen der mengenorientierten Beschaffung in China mit einem Umsatzrückgang in dieser Sparte zu rechnen.

Unter dem Strich blieb ein Konzerngewinn nach IFRS von 7,8 Milliarden übrig, ein Plus von 17 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert. Der operative Kerngewinn, auf den Analysten vornehmlich schauen, stieg um 6 Prozent auf 12 Milliarden. Roche begründet den Anstieg unter anderem mit höheren Verkäufen und einem effizienten Kostenmanagement.

Mit den ausgewiesenen Zahlen liegt Roche im Rahmen der Bandbreite der Analystenschätzungen.

Für den weiteren Geschäftsverlauf gibt sich die Konzernführung zuversichtlich, die eigenen Ziele zu erreichen. So strebt Roche zu konstanten Wechselkursen weiter einen Anstieg der Umsätze im mittleren einstelligen Prozentbereich an. Der Kerngewinn je Titel soll im hohen einstelligen Prozentbereich steigen. Ausserdem ist die Gruppe weiter bestrebt, die Dividende in Schweizer Franken zu erhöhen.

(cash/AWP)