Der Lebensmittel-Weltmarktführer habe es mit Akquisitionen nicht eilig und werde angesichts hoher Unternehmensbewertungen an seiner gewohnt vorsichtigen Vorgehensweise bei Transaktionen festhalten, sagte der Manager am Donnerstag bei einer Bernstein-Veranstaltung. "Ich glaube fest an die Aussage des ehemaligen US-Präsidenten Obama: Machen Sie keine Dummheiten", erklärte Schneider. "Das ist für mich bei M&A so etwas wie das Leitmotiv. Man muss einen kühlen Kopf bewahren und auf dem Boden der Tatsachen bleiben." Er habe in seinem Leben Hunderte von Transaktionen getätigt, die Grösste davon der Kauf der Vermarktungsrechte für Starbucks-Produkte mit gut sieben Milliarden Dollar. "Ich bin also keiner, der 'Mega Deals' macht", sagte Schneider.

Für Nestle gebe es neben Übernahmen viele Wege zu Wachstum. Deals seien optional, weil der Konzern in den meisten Bereichen hohe Marktanteile habe. "Wenn in einem Jahr keine grössere Transaktion zustande kommt, können wir damit leben", sagte Schneider. Dem Manager zufolge sind die Bewertungen noch immer recht hoch, auch für kleine bis mittelgrosse Zukäufe. Kleinere Akquisitionen hätten allerdings bessere Aussichten, die Kosten zurückzuverdienen.

Nestle, Hersteller von KitKat-Schokoriegeln und Nespresso-Portionskaffee, hat unter dem früheren Fresenius-Lenker Schneider sein Portfolio überarbeitet und stärker auf margenstarke Premium-Produkte ausgerichtet.

(Reuters)