Am Dienstag nach den Ostertagen nahm in den USA der "Big Tech ETF" (Exchange Traded Fund) der Anlagefirma Roundhill Investments den Handel auf. Das Besondere daran: Der börsenkotierte Fonds setzt ausschliesslich auf die grössten US-Technologieunternehmen. Das heisst: Apple, Microsoft, Alphabet, Amazon und Meta. Alle fünf Aktien haben im Fonds das gleiche Gewicht.

Hintergrund der Lancierung ist das wiedererwachte Interesse an Tech-Aktien in diesem Jahr nach der Delle im 2022. Der technologielastige Nasdaq 100 sprang im ersten Quartal rund 21 Prozent nach oben.

Die Lancierung des neuen ETF erinnert an den Hype und die Marketingoffensiven der Finanzindustrie rund um die "FAANG"-Aktien (Facebook, Apple, Amazon, Netflix, Google) bis Ende 2021, als Inflation und Zinserhöhungen noch in weiter Ferne lagen.

Die (späte) Straffung der Geldpolitik durch die Notenbanken setzten der Kursrallye der Tech-Aktien und den unbeschwerten Börsenzeiten dann aber ein jähes Ende. Die Aktie von Meta zum Beispiel stürzte vom Rekordstand bei rund 380 Dollar bis auf 100 Dollar ab. Aktuell notiert der Titel bei 216 Dollar.

Insofern setzt man, sollte man den neuen ETF auf kurz- oder mittelfristige Sicht kaufen, auf eine "Normalisierung" der Geldpolitik oder wieder sinkende Zinsen - was die Märkte allerdings auch schon weitgehend vorweggenommen haben.

Langfristig könnte sich der ETF für Anleger auszahlen, wenn man an die Zukunft der Firmen und ihrer Technologie glaubt. Alternativ kann man die Aktien auch einzeln kaufen.

Allerdings nimmt man mit dem Big-Tech-ETF auch ein erhebliches Klumpenrisiko auf sich. Roundhill Investments will das auch gar nicht verhehlen. Die Firma ist sogar spezialisiert auf solche hochkonzentrierten Anlagevehikel. Im letzten Monat hat Roundhill einen ETF herausgegeben, der grosse US-Banken abbildet. Es sollen laut einer Mitteilung der Firma, aus der Bloomberg zitiert, weitere hoch spezialisierte ETF folgen.

(cash)