Der japanische Autobauer Nissan ist im zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2025/26 dank seines Sanierungsplans und starker Verkäufe in Nordamerika überraschend in die Gewinnzone zurückgekehrt. Nach einem Verlust im ersten Quartal verdiente Nissan von Juli bis September 51,5 Milliarden Yen (rund 290 Millionen Euro) und damit gut 60 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum, wie der Konzern am Donnerstag mitteilte. Analysten hatten im Schnitt mit einem Verlust von 70,9 Milliarden Yen gerechnet. Konzernchef Ivan Espinosa sagte, er erwarte eine stärkere zweite Jahreshälfte.

Das Ergebnis rührt von Kostensenkungen durch den Umbau des drittgrössten Autokonzerns des Landes her. Dieser sieht unter anderem vor, die Zahl der weltweiten Werke von 17 auf zehn zu reduzieren und 15 Prozent der Belegschaft abzubauen. Für das Gesamtjahr bis Ende März 2026 rechnet Nissan jedoch wegen Belastungen durch US-Importzölle und Lieferkettenprobleme bei der Chip-Versorgung weiterhin mit einem operativen Verlust von 275 Milliarden Yen (etwa 1,5 Milliarden Euro). So drosselt der Autobauer einem Insider zufolge wegen des Engpasses bei Chips des niederländischen Herstellers Nexperia die Produktion seines Bestsellers Rogue. Zudem wird die Autoproduktion in dem gemeinsam mit Mercedes-Benz betriebenen Werk in Mexiko Ende November eingestellt. 

(Reuters)