Trotz Rekordergebnissen schliesst die Aktie des Laufschuh-Herstellers On einen Tag nach Publikation der Zweitquartalszahlen tiefer. Am Mittwoch geht die Aktie mit 48,19 Dollar aus dem Handel. Das sind über 12 Prozent weniger seit Jahresbeginn, dafür steht das Plus auf 52 Wochen bei fast 19 Prozent.
Nun vergibt die US-Investmentbank Jefferies entgegen der breiten Analystenstimmung eine Verkaufsempfehlung für die Aktien des Sportartikelproduzenten ab. Sie senkt das Kursziel auf 40 von zuvor 50 Dollar - es das niedrigste überhaupt.
Innert vier Jahren Aktienkurs fast verdoppelt
Das 2010 gegründete und von Roger Federer unterstützte Unternehmen hob am Dienstag nach einem Rekordquartal seinen Jahresausblick an und prognostizierte ein währungsbereinigtes Umsatzwachstum von mindestens 31 Prozent für dieses Jahr.
Doch der zuständige Jefferies-Analyst, Randal Konik, geht davon aus, dass sich dieses Wachstum bis 2026 auf unter 20 Prozent verlangsamen wird - deutlich weniger als die von Bloomberg ermittelte Durchschnittsschätzung von 25 Prozent.
Das neue Kursziel von Konik bedeutet einen Rückgang von 20 Prozent gegenüber dem Schlusskurs vom Mittwoch. Die Aktie hat sich seit dem Börsengang des Unternehmens im Jahr 2021 mehr als verdoppelt.
Rückkehr zu Nike und Adidas?
Konik ist nicht der Einzige, der eine Umsatzverlangsamung vorhersagt. Analysten erwarten im Durchschnitt, dass das Umsatzwachstum der Firma in den nächsten drei Quartalen schrumpfen wird.
On hat in den letzten Jahren bedeutende Marktanteile gewonnen, da sich Giganten wie Nike und Adidas von ihren Einzelhandelspartnern zurückzogen und versuchten, ihre Gewinne durch den Direktverkauf an die Verbraucher zu steigern, wodurch in den Regalen Platz für Konkurrenzprodukte kleinerer Marken frei wurde.
Konik prognostiziert jedoch, dass sich dieser Trend umkehren könnte, und sieht, dass die Einzelhändler zu Nike zurückkehren, da das US-Unternehmen neue Anstrengungen auf dem Grosshandelsmarkt unternimmt.
Während Adidas immer noch auf seinen Retro-Sambas reitet, zeigt Nike unter Firmenveteran Elliott Hill mit Produkten wie dem Vomero 18-Laufschuh Anzeichen für einen Aufschwung nach einer seltenen Durststrecke für den Swoosh. «Nike ist jetzt wach und drückt bei Produkten und Vertrieb aufs Gas, was ein Risiko für On darstellt», so Konik.
Die Analysten beurteilen die Aktie der Zürcher Firma nach wie vor überwiegend positiv: 28 Broker empfehlen, sie zum Kaufen, zwei zum Halten und zwei zum Verkaufen. Im Durchschnitt erwarten die Analysten, dass der Titel in den nächsten 12 Monaten um gut ein Drittel auf 66,15 Dollar zulegen wird.
(cash/Bloomberg)