Die Partners Group ist eine Erfolgsgeschichte, die in der Schweiz ihresgleichen sucht. Wer vor fünf Jahren bei dieser Aktie einstieg, konnte seinen Einsatz mehr als verdreifachen. Angesichts der tiefen Zinsen und des damit verbundenen Renditedrucks rennen institutionelle Anleger dem Spezialisten für Risikokapitalanlagen regelrecht die Tür ein.
Keine 12 Franken trennen die Partners-Group-Aktie mehr von ihrer bisherigen Bestmarke von Anfang September bei 821,80 Franken. Seit Jahresbeginn errechnet sich ein sattes Plus von 36 Prozent, die Dividendenzahlung von Mitte Mai noch nicht mal berücksichtigt.
Allerdings tritt mit der Allianz Versicherung Versicherung nun ein erster hochkarätiger Grossaktionär den Rückzug an. Wie einer Offenlegungsmeldung an die Schweizer Börsenbetreiberin SIX entnommen werden kann, reduzierten die Deutschen ihre Beteiligung vor wenigen Tagen auf unter 3 Prozent. Die Allianz Versicherung war vor knapp einem Jahr eingestiegen, als die Aktie so um die 670 Franken kostete.
Vorzeigeunternehmen kämpft mit hohen Erwartungen
Die Partners Group droht denn auch zum Opfer des eigenen Erfolgs zu werden. Nachdem der Spezialist für Risikokapitalanlagen die Analystenschätzungen über Jahre hinweg regelmässig in den Schatten stellten, sind die Ansprüche an das Unternehmen erdrückend hoch.
Mitte September reichte ein leicht schwächer als erwartet ausgefallenes Halbjahresergebnis aus, um den Kurs der Aktie alleine an diesem Tag um fast 6 Prozent absacken zu lassen. Und das, obschon der operative Gewinn in der ersten Jahreshälfte bloss um ein Prozent unter den Erwartungen gelegen hatte. Schuld waren stark rückläufige erfolgsabhängige Erträge. Diese unterliegen seit je her starken Schwankungen (cash berichtete).
Erste Anhaltspunkte rund um die Geschäftsentwicklung in der zweiten Jahreshälfte verspricht die Bekanntgabe der verwalteten Kundenvermögen vom 16. Januar nächsten Jahres. Das eigentliche Jahresergebnis kommuniziert die Partners Group sogar erst Mitte März.
Auf dem Weg dorthin melden sich Firmenverantwortliche am 11. Dezember an einer von Goldman Sachs organisierten Investorenkonferenz zu Wort. Womöglich machen sie bei dieser Gelegenheit vage Aussagen zum Tagesgeschäft.