"Wir sehen eindeutig eine Verlangsamung in der gesamten Branche", sagte Urs Wietlisbach in einem Interview mit Bloomberg. Dies, auch wenn die Transaktionen nicht gänzlich zum Erliegen gekommen seien. Wietlisbach gehören rund fünf Prozent der Partners Group, die an der Börse etwa 26 Milliarden Franken wert ist. 

Es sei zwar schwer zu sagen, wann der Markt wieder anziehe, aber aufgrund früherer Erfahrungen könne es ein Jahr bis 18 Monate dauern, sagte der Investor, der die Partners Group 1996 zusammen mit Marcel Erni und Alfred Gantner gegründet hatte.

Nachdem die Branche während der Niedrigzinsphase vom Private-Equity-Boom profitiert hat, sieht sie sich nun mit einer Abkühlung bei den Geschäftsabschlüssen konfrontiert. Die Branchengrössen Blackstone und Carlyle verzeichneten im dritten Quartal Gewinnrückgänge. Laut Scott Kleinman, Co-Präsident bei der Beteiligungsgesellschaft Apollo, wird die Verlangsamung der Dealflows mindestens bis spät ins nächste Jahr hinein anhalten.

Schwerer, billige Kredite zu bekommen

Jetzt fällt es Dealmakern schwerer, billige Kredite zu bekommen, um die Profite zu steigern oder Wetten mit Gewinn zu verkaufen. Die Banken sind vorsichtiger bei der Bereitstellung von Buyout-Finanzierungen, weil sie befürchten, dass sie Geld verlieren, wenn sie die Kredite veräussern.

"Alle Banken halten sich bei Leveraged-Buyout-Finanzierungen zurück", so Wietlisbach. "Der CLO-Markt war riesig und ist kollabiert", sagte er in Bezug auf Collateralized Loan Obligations. Auch werde es immer schwieriger, aus Investitionen auszusteigen. "Wenn sich die Märkte drehen, müssen Verkäufer und Käufer ein neues Preisniveau finden."

Trotz des Einbruchs auf den Publikumsmärkten seien die Bewertungen der Portfoliounternehmen von Partners Group weitgehend unverändert geblieben, so Wietlisbach. Der MSCI World Index ist in diesem Jahr um 22 Prozent gefallen, während der S&P 500 um 21 Prozent nachgab. Partners Group berechnet den Wert mit einer Mischung aus nachlaufenden Multiplikatoren und dem Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen. Während die Multiplikatoren im Laufe des Jahres gesunken seien, sei das Ebitda gestiegen, sagte er.

"Wenn sich der Kreditmarkt entspannt, wird es einfacher werden, Finanzierungen zu finden", sagte Wietlisbach und ergänzte, dass eine solche Veränderung der wichtigste Indikator für eine Trendwende sei. "Derzeit sind Finanzierungspakete nicht so einfach zu finden. Früher genügte ein Telefonat."

Evergreen-Fonds

Beim Verkauf offener Fonds an vermögende Privatpersonen verzeichnet Partners Group seit Jahresbeginn Nettomittelzuflüsse, die sich jedoch im Vergleich zum letzten Jahr verlangsamt haben, so Christian Wicklein, Co-Leiter des Bereichs Private Wealth bei Partners Group.

Die UBS sei einer der grössten Vertriebspartner in Europa und Asien, sagte er. Etwa 85 Prozent des von Partners Group verwalteten Private-Wealth-Vermögens in Höhe von 37 Milliarden Dollar entfallen auf solche Strukturen, die liquider sind als herkömmliche Private-Equity-Vehikel und als Evergreen-Fonds bekannt sind, sagte er. Partners Group verwaltet insgesamt 131 Milliarden Dollar.

(Bloomberg/cash)