Swiss Steel braucht dringend frisches Kapital. Wer frisches Geld einschiesst, war bisher unklar. Amag-Besitzer Martin Haefner, der über die Firma Bigpoint 33 Prozent der Aktien hält, hat zugesichert, dass er schlimmstenfalls alleine Swiss Steel retten will.

Peter Spuhler, der 20 Prozent der Aktien hält, will sich hingegen vom Stahlkocher verabschieden. Spuhler teilte gegenüber der «SonntagsZeitung» mit, dass er «bei Swiss Steel bei der Kapitalerhöhung nicht mitmachen will, weil die geforderten Bedingungen weder von Haefner noch vom Verwaltungsrat erfüllt worden sind». Er bleibe bis auf weiteres Aktionär, suche aber «den geordneten Ausstieg aus Swiss Steel», so Spuhler.

Insgesamt erlitt der einzige Stahlproduzent der Schweiz im letzten Jahr einen Reinverlust von 294,8 Millionen Euro nach einem Minigewinn von 9,4 Millionen Euro ein Jahr zuvor. In drei der letzten fünf Jahren hat Swiss Steel einen Verlust von zusammen 1,13 Milliarden Franken angehäuft. Dem stehen 59 Millionen Franken Gewinn aus den Jahren 2021 und 2022 gegenüber.

Die Kapitalerhöhung soll an einer ausserordentlichen Generalversammlung am 4. April von den Aktionären bewilligt werden. Die Anteile der Hauptaktionäre dürften sich durch die Kapitalerhöhung erhöhen. Damit läuft Bigpoint Gefahr, die Schwelle von einem Drittel der Anteile zu überschreiten und laut Gesetz ein Übernahmeangebot für alle Aktionäre vorlegen zu müssen.

Dies wollte Haefner verhindern und hatte deshalb eine Ausnahmeklausel (Opting-out) bei der Übernahmekommission (UEK) beantragt. Diese hatte das bewilligt.

Gemäss Medienberichten hatte Peter Spuhler bei internen Diskussionen seinen Favoriten und den aktuellen Chef der Aebi-Schmidt-Gruppe Barend Fruithof nicht als Kandidaten für die Nachfolge von VR-Präsident Jens Alder durchgebracht. Seine Nomination sei am Widerstand von Haefner gescheitert. 

(AWP/cash)