Der schillernde Investor und Trump-Anhänger Peter Thiel vertritt die Meinung, dass Bitcoin letztlich die Marktkapitalisierung von Gold übertreffen wird. An der Konferenz "Bitcoin 2022" in Miami äusserte der Mitbegründer von Paypal und Palantir die Prognose, der Preis von Bitcoin könne sich vom heutigen Stand aus um das 100-fache steigern. 

Dies würde einen Bitcoin-Preis von 4,38 Millionen Dollar bedeuten.

Dass die Blockchain-gestützte Kryptowährung Bitcoin als "sicherer Hafen" mit Gold konkurrieren kann, ist eine verbreitete Ansicht unter Krypto-Investoren - auch wenn der Beweis dafür bisher nicht erbracht ist. Thiel geht allerdings weiter und glaubt, Krypto werde auch den Aktienmarkt als wichtigsten Teil der Anlagewelt in den Schatten stellen.

"Der wirkliche Konkurrent von Bitcoin ist nicht Ethereum, nicht mal Gold, sondern mehr so etwas wie der S&P 500, der Aktienmarkt als Ganzes." Er stellte die These auf, es könne eine Parität zwischen Krypto und Aktien geben. 

Buffett, Dimon, Fink: «Finanz-Gerontokratie»

Das volle Potential von Bitcoin werde von "schattenhaften und bösartigen" Figuren aus der angestammten Finanzindustrie zurückgehalten, sagte Thiel in Miami. Die 91-jährige Investorenlegende Warren Buffett, ein vehementer Kritiker von Kryptowährungen, nannte Thiel, selbst 54 Jahre alt, einen "soziopathischen Opa" (cash.ch berichtete). Zu den Topmanagern von Finanzunternehmen, die Thiel angriff, gehörten auch JPMorgan-CEO Jamie Dimon und Blackrock-CEO Larry Fink.

Vermögensverwalter würden gern suggerieren, dass Anlegen kompliziert sei. "Aber alles, was ihr tun müsst, ist Bitcoin zu kaufen" - dann seien diese Figuren aus dem Geschäft. Thiel spricht von einer "Finanz-Gerontokratie", welche die Ambitionen einer "revolutionären" Jugend behindere. 

"Die Notenbanken werden bankrott gehen. Wir sind am Ende des Geldregimes mit Fiat-Währungen", so Thiel. Damit wiederholte Thiel allerdings ein beliebtes Thema von Krypto-Fans und Establishment-Kritikern, die in Bitcoin und Co nicht einfach eine technologiebasierte Anlageklasse sehen, sondern auch in Mittel, die bestehende Ordnung umzustossen.

Thiel äussert gerne libertäre Meinungen und zieht wegen diesen auch Kritik auf sich. Thiel gehörte auch zu den bekanntesten Unterstützern aus der Wirtschaft des ehemaligen Präsidenten Donald Trump.

Das Krypto nicht so leicht vorauszusagen ist, gibt Thiel allerdings zu: "Es ist immer schwierig zu sagen, wo Bitcoin hingegen wird. Bitcoin sei aber der "ehrlichste" und "effizienteste" Markt  der Welt. 

An der Bitcoin 2022, gepriesen als der bisher grösste Bitcoin-Anlass seit jeher, warf Thiel Berichten zufolge 100-Dollar-Noten ins Publikum. Als Teilnehmer der Konferenz sich diese schnappten, scherzte Thiel: "Ich dachte, ihr Leute wärt Bitcoin-Maximalisten. Es ist verrückt, das sowas immer noch funktioniert."

Thiels Auftritt an der Bitcoin 2022 (Dollarnoten-Wurf nach Minute 3:10):