Der französische Autobauer Renault hat Insidern zufolge ein Projekt zur Entwicklung eines Elektromotors ohne Seltene Erden mit dem französischen Zulieferer Valeo beendet. Stattdessen suche Renault nach einem billigeren chinesischen Zulieferer, sagten zwei mit dem Vorgang vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters. Der Motor solle bei Renault selbst entwickelt werden, ein wichtiges Teil soll aus China kommen. Grund für die Entscheidung seien Einsparungen, die man sich von dem Schritt erhoffe. Chinesische Zulieferer böten sehr günstige Preise für Statoren an - den feststehenden äusseren Teil eines Elektromotors.

Eine Sprecherin der Renault-Elektroautosparte Ampere sagte, eine Entscheidung sei noch nicht getroffen. Eine Zusammenarbeit mit einem chinesischen Partner sei eine Möglichkeit. Valeo lehnte eine Stellungnahme ab.

Elektromotoren bestehen im Grundsatz aus einem Stator und einem Rotor, das ist der bewegliche Teil im Inneren des Gehäuses. Im Stator sind Magnete angeordnet, die häufig aus Seltenen Erden bestehen. Eine Reihe von Autobauern, darunter neben Renault auch BMW oder GM sowie Zulieferer, arbeiten allerdings an Elektromotoren, die ohne Seltene Erden auskommen, oder setzen diese Motoren bereits ein. Statt der Permanentmagnete aus Neodym und anderen Rohstoffen kommen hier Elektromagnete zum Einsatz. Derzeit kommen rund 70 Prozent der Seltenen Erden aus China, bei der Weiterverarbeitung hat die Volksrepublik sogar einen Marktanteil von etwa 85 Prozent. 

(Reuters)