Deutschlands grösster Rüstungskonzern Rheinmetall bekommt weiterhin Verzögerungen beim Auftragseingang durch den Regierungswechsel in Deutschland zu spüren. Im dritten Quartal lag die sogenannte Nomination mit 3,88 Milliarden Euro gut ein Drittel unter dem Niveau ein Jahr zuvor, wie das im Dax notierte Unternehmen am Donnerstag in Düsseldorf mitteilte.
Diese Kennziffer umfasst neben dem klassischen Auftragseingang unter anderem das Volumen aus neu abgeschlossenen Rahmenverträgen mit militärischen Kunden. Rheinmetall-Chef Armin Papperger sieht aber die Weichen für ein starkes viertes Quartal gestellt. Die geplanten Grossprogramme der Bundeswehr seien mittlerweile in der Finanzplanung des Bundes abgesichert und würden zeitnah in die Beauftragung gehen.
Im dritten Quartal legte der Umsatz im Vorjahresvergleich um 13 Prozent auf 2,78 Milliarden Euro zu. Das operative Ergebnis stieg um 19 Prozent auf 360 Millionen Euro. Die entsprechende Marge lag bei 12,9 Prozent, vor einem Jahr betrug sie rund 12,3 Prozent. Unter dem Strich entfiel auf die Aktionäre ein Gewinn von 152 Millionen Euro nach 135 Millionen Euro ein Jahr zuvor. Damit schnitt Rheinmetall etwa wie von Analysten erwartet ab. Der Rüstungskonzern bestätigte ausserdem «mindestens» die Jahresprognose, deutete damit also wiederholt Luft nach oben an, falls sich die in diesem Jahr durch die Nato beschleunigte Aufrüstung Europas weiter konkretisieren sollte.
(AWP)
