Rheinmetall und das bulgarische Unternehmen VMZ (Vazovski Mashinostroitelni Zavodi) gründeten ein Joint Venture zur Entwicklung und Herstellung von Artilleriegeschossen, teilte der Düsseldorfer Konzern am Dienstag mit. Investitionen von rund einer Milliarde Euro sollen in das Gemeinschaftsunternehmen fliessen, an dem Rheinmetall mit 51 Prozent die Mehrheit hält.

«Mit der neuen Fertigungsanlage bauen wir unsere führende Rolle als Hersteller von Artilleriemunition weiter aus, um die Verteidigungsfähigkeit von Europäischer Union und NATO weiter zu unterstützen», sagte Rheinmetall-Chef Armin Papperger. Im Raum Sopot in Bulgarien soll auf einer Fläche von rund 100 Hektar eine neue Munitionsfabrik entstehen, rund 1000 Menschen sollen beschäftigt werden, hiess es weiter. Die jährliche Produktionskapazität solle rund 100.000 Geschosse sowie Treibladungen für bis zu 150.000 Geschosse umfassen.

Rheinmetall hatte erst Ende August ein neues Werk im niedersächsischen Unterlüss eröffnet, das bei voller Auslastung das grösste Munitionswerk in Europa werden soll. Auch in Spanien fertigt der Konzern Artilleriegranaten. In Litauen will der Konzern ebenfalls eine solche Anlage errichten, ebenso in Rumänien. Der Dax-Konzern reagiert damit auf den gestiegenen Bedarf der Bundeswehr, anderer westlicher Armeen sowie der Streitkräfte der Ukraine angesichts der Bedrohung durch Russland. Rheinmetall hatte in der Vergangenheit angekündigt, ab 2027 insgesamt rund 1,5 Millionen Schuss Artilleriegranaten jährlich herstellen zu wollen. 

(Reuters)