In den letzten Jahren liess sich viel Geld mit der Aktie der Partners Group verdienen. Alleine zwischen Ende Dezember 2020 und Mitte November 2021 zog ihr Kurs um 55 Prozent an und liess alle anderen Titel aus dem Swiss Market Index (SMI) weit hinter sich zurück.

Und das nicht ohne Grund, rannten Investoren unterschiedlichster Couleur dem Risikokapitalspezialisten auf der Suche nach lukrativen Anlagemöglichkeiten doch regelrecht die Tür ein.

Barclays überraschend unterkühlt

Doch der Ruf des Börsenüberfliegers erhält immer öfter Kratzer. Mit einem Minus von mehr als 30 Prozent seit Jahresbeginn zählt die Partners-Group-Aktie zu den diesjährigen SMI-Verlierern. Vor wenigen Tagen war sie sogar erstmals wieder für weniger als 1000 Franken zu haben.

Wer nun aber denkt, dass die tiefen Kurse Kaufinteresse auf sich ziehen, der irrt. In einer Branchenstudie gibt sich die britische Barclays heute Mittwoch überraschend unterkühlt. Sie nimmt darin die Erstabdeckung der Partners-Group-Aktie mit "Equal Weight" und einem Kursziel von 1040 Franken auf. Das liegt nur unwesentlich über den momentanen Notierungen.

Die Grossbank hebt einerseits zwar das seit Jahren erfolgreiche Geschäftsmodell hervor und verweist andererseits auf die längerfristig intakten Wachstumsaussichten im Markt für Risikokapitalanlagen. Raum für materielle Überraschungen wie in den letzten Jahren sieht sie aufgrund der noch immer hohen Bewertung der Aktie jedoch nicht länger.

Andere britische und amerikanische Banken viel zuversichtlicher

Stattdessen setzen die Briten auf die Aktie des Rivalen EQT. Diese wird neuerdings, ebenfalls im Rahmen einer Erstabdeckung, mit "Overweight" und einem Kursziel von 315 Kronen zum Kauf angepriesen. Anders als bei der Partners Group errechnet sich bei EQT aus heutiger Sicht ein Kurspotenzial von knapp 17 Prozent. Gut kommt insbesondere das zuverlässig vorhersehbare Ertragswachstum des Risikokapitalanbieters aus Schweden an.

Mit der zurückhaltenden Meinung für die Partners-Group-Aktie stellt sich Barclays übrigens gegen viele andere Banken aus dem britischen und dem amerikanischen Raum. Egal ob Goldman Sachs, die Citigroup oder J.P. Morgan: Sie alle preisen die Aktie wärmstens zum Kauf an. J.P. Morgan kommt gar auf ein Kursziel von 1725 Franken, was nicht weniger als 70 Prozent über den letztbezahlten Kursen liegt.

Erste Anhaltspunkte darauf, welches der beiden Lager mit seiner Einschätzung denn nun richtig liegt, verspricht die Halbjahresergebnisveröffentlichung vom 30. August. Auf dem Weg dorthin wird die Partners Group am 14. Juli schon mal über die Entwicklung der verwalteten Kundenvermögen während der ersten sechs Monate informieren.