Nach den Aussagen zur Höhe der Kundenvermögen von Mitte Juli legt die Partners Group am frühen Dienstagmorgen mit dem Resultat für die erste Jahreshälfte nach.

Trotz einer ziemlich hohen Vergleichsbasis aus dem Vorjahr steigert der Risikokapitalspezialist die Erträge, den operativen Gewinn (EBITDA) sowie den Reingewinn allesamt zweistellig. Er übertrifft damit einmal mehr selbst die ambitioniertesten Analystenschätzungen.

An den diesjährigen Zielvorgaben für die Kundennachfrage hält das Unternehmen allerdings fest. Diese liegt bei 11 bis 14 Milliarden Euro.

Zur Stunde gewinnt die Aktie der Partners Group an der Schweizer Börse SIX noch 3,7 Prozent auf 768,50 Franken. Noch im frühen Handel schrieb sie bei 777,50 Franken neue Kursrekorde.

Der Bankenanalyst von Baader-Helvea bezeichnet den vorliegenden Zahlenkranz als "stark". Er spielt damit auf die im Jahresvergleich um 20 Prozent höheren Erträge und den um 17 Prozent höheren und um gut 10 Prozent über den Erwartungen liegenden operativen Gewinn (EBITDA) an. Der eigentliche Lichtblick ist seines Erachtens die EBITDA-Marge. Entgegen anders lautenden Erwartungen steht sie weiterhin bei hohen 66 Prozent.

Erfolgsabhängige Gebühren überraschen positiv

Darauf abgestützt rechnet der Analyst nun mit einer Annäherung der Gewinnerwartungen des Marktes an seine Prognosen. Letztere liegen um gut 5 Prozent höher. Die Aktie der Partners Group wird wie bis anhin mit einem Kursziel von 850 Franken zum Kauf empfohlen.

Auch der für J.P. Morgan tätige Berufskollege gewinnt der Geschäftsentwicklung zwischen Januar und Juni vorwiegend positive Aspekte ab. Er führt den besser als erwartet ausgefallenen operativen Gewinn vorwiegend auf höhere erfolgsabhängige Gebühren zurück. Für gewöhnlich unterliegen diese aber stärkeren Schwankungen als beispielsweise die Grundgebühren.

Doch nicht nur das Halbjahresergebnis selbst, auch den Ausblick bezeichnet der Analyst von J.P. Morgan als "ermutigend". Er stuft die Aktie deshalb mit "Overweight" und einem Kursziel von 850 Franken ein.

Für den Autor eines Kommentars aus dem Hause Vontobel ist der starke Anstieg beim Eigenkapital von 1,47 auf 1,8 Milliarden Franken bei einer gleichzeitig stolzen Eigenkapitalrendite von 42 Prozent der eigentliche Lichtblick. Er bestätigt sowohl die Kaufempfehlung als auch das Kursziel von 870 Franken.

Vorsichtige Haltung für Wirtschaft und Aktienmärkte

Noch vor einem Jahr liess die Partners Group durchblicken, dass sie die Investitionskapazitäten von 12 auf 18 Monate erhöht habe. Der Grund: Der Risikokapitalspezialist rüstete sich für einen wirtschaftlichen Abschwung und ein schwierigeres Umfeld für die Aktienmärkte.

Dieser Aussage ging damals ein Verkauf einer 10-Prozent-Beteiligung am Vakuumventilehersteller VAT Group für geschätzte 400 Millionen Franken an den Schweizer Medizinaltechnik-Pionier Rudolf Maag voraus (cash berichtete).

Ob die Partners Group noch immer eine vorsichtige Haltung verfolgt, ist allerdings nicht bekannt.