Nach einer festen Eröffnung gab der Leitindex SMI im Verlauf die Gewinne sukzessive wieder ab und bewegte sich daraufhin mehr oder weniger entlang des Schlusskurses vom Freitag. Dabei konnte das Schwergewicht Novartis den Markt nach unten auffangen bzw. zeitweise gar ins Plus heben. Doch dann schmolz auch bei Novartis der Kursgewinn etwas ab. Ohne Novartis hätte der SMI allerdings wohl wie einige andere europäische Indizes klar im Minus geschlossen.

Abgesehen davon war das Bild durchzogen. Denn nach wie vor stehen die Themen Zölle und Ukraine-Krieg im Fokus der Marktteilnehmer. Zu beiden gibt es Anlass zur Hoffnung. Denn laut Presseberichten erwartet US-Finanzminister Scott Bessent, dass die Zölle bis Oktober noch schmelzen könnten. Zudem werden sich US-Präsident Donald Trump und der russische Präsident Wladimir Putin am Freitag in Alaska zu Gesprächen über die Ukraine treffen. Aber vor den am morgigen Dienstag erwarteten Inflationszahlen hätten sich die Anleger insgesamt zurückgehalten, hiess es am Markt. Denn diese seien ein eigentlicher Test der US-Zinssenkungsfantasien. Wegen der US-Importzölle wird hingegen ein Anstieg der Teuerung erwartet.

Der Leitindex SMI schloss nach einem Tageshoch von 11'960 Punkten noch um 0,03 Prozent höher bei 11'869,99 Punkten. Der SLI, in dem derzeit 31 Titel enthalten sind, ermässigte sich um 0,13 Prozent auf 1979,42 Stellen und der breite SPI war mit 16'567,52 Zählern (+0,01 Prozent) nahezu unverändert. Bei den 31 SLI-Titeln gaben 23 nach und acht legten zu. Im frühen Handel überwog die Anzahl der Gewinner noch deutlich.

Klarer Gewinner im SMI waren die schwergewichtigen Novartis (+2,1 Prozent). Sie fingen damit den SMI klar nach unten auf. Der Pharmakonzern konnte mit seinem Kandidaten Ianalumab in zwei zulassungsrelevanten Studien einen Forschungserfolg verbuchen. Er erreichte dabei die gesteckten Ziele in der Behandlung des Sjögren-Syndroms. Laut Analysten hat das Medikament Blockbuster-Potenzial. Es ist die Rede von einem Spitzenumsatz von bis zu fünf Milliarden US-Dollar.

Dahinter folgten mit Swisscom (+1,0 Prozent), Julius Bär (+0,8 Prozent), Amrize (+0,8 Prozent), SGS (+0,3 Prozent) sowie Swiss Re (+0,7 Prozent) und Swiss Life (+0,5 Prozent) weitere Gewinner. Für Swisscom trafen nach den Zahlen von letzter Woche weitere positive und damit stützende Analystenkommentare ein.

Amrize konnten sich etwas vom Kurssturz vom Donnerstag nach der Zahlenvorlage erholen. Dieser Absturz sei wohl im Ausmass übertrieben gewesen, meinen Börsianer nun. Denn es sei mehr als fraglich, ob sich die US-Baukonjunktur wie teilweise befürchtet eintrübe.

Swiss Re (+0,7 Prozent) wird am Donnerstag Halbjahreszahlen vorlegen. Am vergangenen Freitag hatte die Aktie nach den Zahlen von Munich Re noch deutlich Federn gelassen.

Im Gegensatz zu Novartis waren die beiden anderen Schwergewichte Nestlé (+0,03 Prozent) und Roche GS (-0,04 Prozent) kaum verändert.

Angeführt wurden die Verlierer von SIG, die 2,4 Prozent einbüssten. Mit Sika, Logitech, Holcim, Adecco, Kühne+Nagel und ABB gaben weitere Zykliker bis zu 1,5 Prozent nach. Die beiden Luxusgüterhersteller Swatch (-2,1 Prozent) und Richemont (-1,4 Prozent) standen ebenfalls unter Druck.

Am breiten Markt fielen Aryzta nach Zahlen sehr durch einen volatilen Kursverlauf auf und schlossen etwas schwächer (-0,4 Prozent). Der Backwarenhersteller legte im ersten Halbjahr 2025 bei Umsatz und Absatz zu, die Gewinnmarge konnte er jedoch nicht halten. Analysten äusserten sich zwar mehrheitlich zuversichtlich, doch Investoren sahen dies offensichtlich etwas anders.

Die Aktien von Polypeptide (+1,8 Prozent) schlossen am Tag vor der Bilanzvorlage fester, Komax (-2,0 Prozent) und Tecan (-0,7 Prozent) dagegen schwächer.

Unter Gewinnmitnahmen litten laut Händlern die Aktien von Cicor (-3,3 Prozent) und Montana (-3,8 Prozent). Ein Händler verwies ins Ausland, wo «Rüstungsaktien» ebenfalls nachgaben.

(AWP)