Die Aktie von Sulzer ist am Dienstag im frühen Handel kaum verändert bei 99 Franken. Die Aktie hat in den letzten vier Wochen zeitweise rund 20 Prozent zugelegt. Seit Ende Oktober des letzten Jahres beträgt die Performance rund 35 Prozent.

Eugen Perger von Research Partners aus Zürich sieht für die Sulzer-Aktie noch viel höhere Kurse voraus. Der Leiter Aktienanalyse des Research-Hauses erhöhte das Kursziel für den Anlagenbauer auf 150 von zuvor 120 Franken. Die Anlageempfehlung bleibt bei "Kaufen".

Der Auftragseingang dürfte hoch bleiben, schreibt Perger, auch wenn die Rekordwerte von Anfang 2023 wohl nicht überschritten werden dürften. Treiber seien die klassische Energieerzeugung und die Anlagen zur Herstellung von Biopolymeren bei Chemtech, so der Analyst. Durch die hohe Auslastung können margenstarke Projekte bevorzugt werden. Perger erwartet zudem neue Grossprojekte für das kommende Jahr.

Bereits im cash-Interview von letzter Woche äusserste sich Perger zuversichtlich zu den Sulzer-Aktien und anderen Schweizer Industrieaktien: "Wir mögen Titel mit einem hohen Exposure zur Basisinfrastruktur oder zum Energie- und Transportsektor. Dazu gehören SulzerBurckhardt Compression oder Sika."

Die Aktie von Sulzer schloss am letzten Donnerstag nach der Bekanntgabe der Halbjahreszahlen 9 Prozent höher. Sulzer hat im ersten Semester 2023 mehr Umsatz erzielt als in der Vorjahresperiode. Unter dem Strich kehrte der Traditionskonzern in die Gewinnzone zurück, nachdem im Vorjahr ein Abschreiber auf das Russland-Geschäft noch für einen Verlust gesorgt hatte. Der Zahlenkranz kam gut an, obwohl der Auftragseingang und Umsatz 2023 unter den Markterwartungen lagen. 

Sulzer profitiert laut der Bank Vontobel zwar mittlerweile von einer guten Mischung aus zyklischen und defensiven Aktivitäten sowie von Themen wie Energiesicherheit und Energiewende. Die Zürcher Kantonalbank erachtet zudem den Abschlag aufgrund des "belastenden Aktionariats" als "in dieser Höhe nicht gerechtfertigt". Der mit Sanktionen belegte russische Oligarch Viktor Vekselberg hält nach wie vor fast 50 Prozent an Sulzer.

(cash/AWP)