An den US-Märkten zeigt sich hingegen ein anderes Bild. Von Anfang Januar bis Ende März verlor der Dow Jones Industrial 1,28 Prozent, der S&P 500 4,59 Prozent und der technologiebasierte Nasdaq 100 sogar 8,25 Prozent.
Wie sind die Grossinvestoren mit den Marktentwicklungen in den ersten drei Monaten dieses Jahres umgegangen? Welche Positionen haben sie verkauft, gehalten oder eröffnet?
Eine Antwort auf diese Fragen liefern die sogenannten 13F-Filings, die Anleger mit einem verwalteten Vermögen von mindestens 100 Millionen Dollar regelmässig an die US-Aufsichtsbehörde SEC übermitteln müssen - spätestens 45 Tage nach Quartalsende.
In den Filings befinden sich neben Grössen wie Warren Buffet oder George Soros auch Schweizer Institutionen wie die Schweizerische Nationalbank (SNB) sowie einige grosse Schweizer Banken und Versicherungen. Seit dieser Woche sind nun einige der Filings von den hiesigen Finanzinstitutionen einsehbar. Eine Übersicht.
Schweizer Nationalbank (SNB)
Wie aus den jüngsten 13-F-Filings hervorgeht, hat die SNB den Wert ihrer US-Aktien im ersten Quartal um 5,8 Prozent auf 141,6 Milliarden Dollar reduziert. Diese sind auf 2’397 Unternehmen aufgeteilt. Dies entspricht etwa einem Viertel der Devisenreserven, die die Notenbank in Aktien hält. Dabei sind insbesondere die Beteiligungen an Technologiewerten zurückgegangen, und zwar um 2,5 Prozent. Nichtsdestotrotz rangieren auf den ersten sieben Plätzen ausschliesslich Titel aus dem Tech-Sektor - angeführt von Apple mit über 6,5 Prozent Anteil am gesamten Portfolio.
Zeitgleich hat die SNB den grössten Zuwachs bei Aktien aus dem Gesundheitssektor verzeichnet mit plus 1,1 Prozent, gefolgt vom Finanzsektor mit einem Zuwachs von 0,9 Prozent. Die SNB hält unter anderem Beteiligungen am Pharmariesen Eli Lilly (1,3 Prozent), an Berkshire Hathaway (1,4 Prozent) und Visa (1,2 Prozent).
Julius Bär
Der Marktwert der in den F13-Filings 612 offen gelegten Investitionen von Julius Bär sank im Vergleich zum Vorquartal um 6,8 Prozent auf 28 Milliarden Dollar. Demnach hat die Bank ihre Position im Halbleiterunternehmen Broadcom reduziert und gleichzeitig ihre Beteiligung an Warren Buffets Berkshire Hathaway erhöht.
Im Allgemeinen hat Julius Bär seine Gewichtung in Finanztiteln mit fast 3 Prozent stärker erhöht als in jeder anderen Branche. Zu den neuen Positionen im Finanzbereich gehören etwa die Betreiber für elektronische Marktplätze Tradeweb Markets sowie der auf Risikomanagement spezialisierte Versicherungsmakler Brown & Brown.
Demgegenüber ging die Gewichtung im Technologiebereich am stärksten zurück. Dabei stiess die Bank die Titel von Parsons und Insights Entreprises ganz ab. Trotz Rückgang belegen die ersten fünf Plätze Technologie-Firmen. Die grösste Vermögensbeteiligung hält Julius Bär mit 5,4 Prozent bei Microsoft, gefolgt von Alphabet (4 Prozent), Meta und Nvidia (je 3,8 Prozent) sowie Apple (3,6 Prozent).
Zürcher Kantonalbank (ZKB)
Bei der Zürcher Kantonalbank sieht es ähnlich aus. Der Marktwert ihrer insgesamt 2’550 offen gelegten Investitionen reduzierte sich vom 1. Januar bis zum 31. März um 0,9 Prozent auf 34,8 Milliarden Dollar. Gemäss den vorliegenden Daten war die Gewichtung in Finanztiteln stärker als in anderen Branchen (+1,2 Prozent) - gefolgt von Titeln aus dem Gesundheitssektor (+1 Prozent). Dabei erhöhte die ZKB ihre Beteiligung an der UBS, die nun mit 4,8 Prozent den zweitgrössten Beteiligungsanteil aufweist. Weiter kamen Finanztitel der HDFC Bank und Moneylion als neue Positionen hinzu.
Dem gegenüber steht auch hier die Technologiebranche mit dem grössten Rückgang von 2,5 Prozent. Die ZKB verzeichnete Abgänge von Zebra Technologies und Astera Labs. Mit 5,3 Prozent bleibt Apple auch bei der ZKB die grösste Beteiligung an einer Tech-Firma.
J. Safra Sarasin
Der Marktwert der insgesamt 481 gemeldeten Investitionen von J. Safra Sarasin hat sich wie bei ihren Konkurrenten im ersten Quartal ebenfalls verringert - und zwar um 6,3 Prozent auf 5,52 Milliarden Dollar.
Die Privatbank hat ihre Positionen sowohl auf Titel aus dem Finanzsektor als auch aus dem Gesundheitssektor am meisten erhöht mit je 1,2 Prozent. Dabei gehören Aktien von Brown-Forman und Sprouts Farmers Market zu den insgesamt 60 neuen Beteiligungen.
Hingegen ist auch bei J. Safra Sarasin die Gewichtung im Technologiesektor mit 3,6 Prozent am deutlichsten zurückgegangen. Zu den Abgängen zählen Microchip Technology und Datadog. Weiter hat die Bank ihre Position bei Nvidia verringert. Der Tech-Riese macht neu noch gut 3 Prozent der Beteiligungen aus, direkt hinter dem führenden Konzern Microsoft mit 4,4 Prozent.
Vontobel
Der Marktwert der 1’086 von der Bank Vontobel deklarierten Investitionen verringerte sich gegenüber dem Vorquartal um 6,2 Prozent auf 27,4 Milliarden US-Dollar. Dabei hat Vontobel ihre Gewichtung in Finanztitel stärker erhöht als in jeder anderen Branche (+1,2 Prozent), wohingegen die Gewichtung im Technologiebereich am deutlichsten zurückging (-3,1 Prozent).
Obwohl die Bank ihre Position bei Amazon am stärksten reduzierte, machen die Titel nach wie vor 4,3 Prozent aller Beteiligungen aus. Somit rangiert der Konzern von Jeff Bezos auf dem zweiten Platz hinter Microsoft, an dem Vontobel gut 5 Prozent hält.
Im ersten Quartal haben sich die Grossinvestoren mehrheitlich ähnlich verhalten. Sie haben ihre Positionen im Technologiesektor reduziert und im Finanz- und Gesundheitssektor ausgebaut. Ob sie sich im zweiten Quartal ähnlich verhalten haben, ist offen. Denn erst dann sind die Marktturbulenzen, die durch das Zoll-Chaos ausgelöst wurden, enthalten. Mitte August wird es mehr Klarheit geben.