Die US-Beschäftigungsdaten für den September, die wegen des teilweisen Stillstands der US-Regierungsgeschäfte am Donnerstag verspätet veröffentlicht wurden, deuten laut einem Marktbeobachter darauf hin, «dass der Arbeitsmarkt nicht so schwach ist wie befürchtet».
Zudem sei «die KI-Story nach wie vor intakt», betonte der Experte mit Blick auf Zahlen und Ausblick des US-Chip-Spezialisten Nvidia vom Vorabend. Analysten sehen im US-Arbeitsmarktbericht einen erneuten Dämpfer für die Hoffnungen auf eine weitere Leitzinssenkung der US-Notenbank Fed im Dezember. Inzwischen gehe eine klare Mehrheit am Markt davon aus, dass die Währungshüter bei ihrer Sitzung in gut drei Wochen das aktuelle Zinsniveau beibehalten werden. Die Börsenkurse lasse das derzeit aber kalt.
Unerwartet gut ausgefallene Zahlen des US-Chipkonzerns Nvidia hätten die Angst vor einer platzenden KI-Blase deutlich gemildert, hiess es am Markt. Im Blick standen damit am Donnerstag besonders Technologiewerte, die gefragt waren und ihre jüngsten Verluste abschüttelten.
An der Spitze standen im SLI VAT (+4,2 Prozent auf 337,20 Fr.), und auch Logitech (+1,8 Prozent) legten klar zu. Für VAT erhöhte die UBS das Rating auf Buy und das Kursziel auf 380 Franken die Aktie. Auch am breiten Markt sorgte die KI-Boom-Erleichterung für Kursanstiege bei KI-Profiteuren von bis zu 2 Prozent.
ABB (+2,2 Prozent auf 55,64 Fr.) legten ebenfalls deutlich zu, nachdem Octavian das Kursziel auf 62 Franken erhöht hatte und die Kaufempfehlung bekräftigte.
Weitere Gewinner waren Richemont (+2,2 Prozent auf 165,10 Fr.) nach den Oktober-Uhrenexportzahlen, währen die Aktien der Konkurrentin Swatch (-0,3 Prozent) leicht abgaben. Die Uhrenexporte würden ein gemischtes Bild zeigen, hiess es bei Vontobel: Anzeichen einer Erholung in China, aber anhaltende Unsicherheit in den USA. Das Hochpreissegment dürfte sich aber besser als das preisgünstige geschlagen haben, hiess es am Markt.
Für starke Belastung im SMI sorgten hingegen die Schwergewichte Novartis (-1,8 Prozent), aber auch Titel wie Sandoz und Kühne+Nagel (je -1,0 Prozent) sowie UBS (-0,8 Prozent) standen am unteren Ende der Tabelle.
Am breiten Markt setzten Dätwyler (+11,2 Prozent) den Höhenflug nach dem Investorentag dank einer Kaufempfehlung der UBS fort. Der Industriekonzern werde sein Wachstum beschleunigen und die Margen ausweiten, hiess es im Kommentar der Bank.
Carlo Gavazzi (+6,4 Prozent) legten nach Halbjahreszahlen zu.
Die Aktien von Sunrise (-3,1 Prozent) seien dagegen nach der Platzierung der nicht bezogenen Aktien aus dem Umtausch der in New York gehandelten Titel in hiesige (Beendigung des Klasse-A-ADS-Programms) unter Druck gekommen, sagte ein Börsianer.
(AWP)
