Nach einem noch leicht tieferen Start drehte der SMI kurz darauf ins Plus. Damit kann der Aufwärtstrend der vergangenen Woche wieder aufgenommen werden. Die Anleger würden sich vor der Fed-Sitzung zur Wochenmitte zurückhalten, so die Einschätzung von Händlern. Die Vorgaben von der Wall Street waren neutral ausgefallen, und auch in Asien gab es trotz positiver chinesischer Makrodaten keine grossen Ausschläge.

Die Wirtschaft in China ist auch im November auf einem soliden Wachstumskurs geblieben: Die Daten zu Industrieproduktion, Detailhandel und Investitionen blieben auf dem Niveau des Vormonats. Der am Vortag festere Ölpreis hat unterdessen wieder etwas nachgegeben. Aus Europa könnten mit den deutschen ZEW-Konjunkturerwartungen am Morgen noch Impulse kommen. In den USA stehen am Nachmittag die Veröffentlichung der Im- und Exportpreise auf der Agenda.

Der Swiss Market Index (SMI) notiert um 10:50 Uhr 0,9% höher bei 8'111 Punkten. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI), in dem die grössten Titel nicht mit der ganzen Gewichtung enthalten sind, steigt 0,7% auf 1'290 Zähler.

Die grössten Avancen (+3,8%) verzeichnen Adecco. Citigroup hat das Rating der Aktien des Personaldienstleisters auf Buy hochgestuft. Als neues Kursziel wird 77 CHF nach 59 CHF ausgegeben. Im kommenden Jahr dürfte sich das organische Wachstum bei den Personalvermittlern beschleunigen, heisst es im Kommentar. Die industrielle Produktion in den USA werde nach der Präsidentenwahl wohl deutlich anziehen und die Entwicklung in der EU dürfte solide bleiben.

Fester notieren zudem die Uhrenwerte Richemont (+1%) und Swatch (+0,9%). Für Richemont hat Berenberg die Anlageeinstufung auf Hold von Sell erhöht und gleichzeitig das Kursziel für die Aktien angehoben.

Auch die Indexschwergewichte Nestlé (+0,9%), Novartis (+1,4%) Roche (+1%) notieren allesamt im Plus und stützen den Gesamtmarkt. Am Vortag hatten hier durchweg Abgaben den SMI nach unten gezogen.

Die Aktien der Zurich Insurance legen um 1,5% zu. Die Credit Suisse hat die Abdeckung der Zurich-Aktien mit einem Outperform-Rating wieder aufgenommen. Der Versicherer verfüge über ein starkes Selbsthilfe-Potenzial. Die Aktien würden gegenüber der Konkurrenz zwar bereits mit einem Aufschlag gehandelt, im kommenden Jahr sollten sich die Gewinne aber auch deutlich erholen. 

Dagegen verlieren UBS (-0,2%), während CS steigen (+1,5%). Für etwas Unruhe im Banksektor sorgt die italienische Unicredit, die eine Kapitalerhöhung, Stellenstreichungen und Kostensenkungen angekündigt hat.

Auch für ABB (-1,3%) geht es nach Gewinnen am Vortag nach unten. Jefferies hat die Bewertung neu auf "Underperform" gesenkt statt zuvor "Hold". Die Endmärkte würden zum Teil schwierig bleiben, heisst es.

Swisscom (unverändert) werden indes lediglich leicht von einer Abstufung belastet. Hier hat die Bank of America Merrill Lynch die Bewertung auf Neutral von Buy gesenkt. Der Analyst sieht weiter steigenden Druck im Heimatmarkt, dem nur zu einem gewissen Teil durch Kostenmassnahmen entgegengewirkt werden könne.

Am breiten Markt hat die ehemalige AFG (-0,6%) per (heutigen) Dienstag die Übernahme von Looser (ungehandelt) vollzogen und firmiert neu unter dem Namen Arbonia.

(AWP)