Statt in die Börse zu investieren, legen Schweizerinnen und Schweizer ihr Erspartes eher aufs Sparkonto, wie eine neue Studie zeigt. Wegen zunehmender geopolitischer Spannungen erleben auch Bargeldreserven und Gold ein Revival.

Nur 24 Prozent legen laut einer repräsentativen Umfrage der Migros Bank ihr Geld direkt in Aktien an. Dabei ist auch die Anzahl der Personen rückläufig, die direkt in Aktien investieren wollen. Drei Viertel besitzen dagegen ein Sparkonto, wie aus der gemeinsam mit dem Marktforschungsinstitut Intervista durchgeführten Studie weiter hervorgeht.

Vor allem fehlendes Vertrauen wird als Grund für das Fernbleiben von der Börse angegeben. Über ein Drittel würde eher investieren, wenn sie sich bei den Finanzanbietern besser aufgehoben fühlen würden.

Auch geopolitische Unsicherheiten wie die instabile US-Zollpolitik beeinflussen die Zurückhaltung. Anlegerinnen und Anleger nähmen erhöhte Risiken wahr, heisst es in der Studie. Demnach erwarten 42 Prozent der Befragten eine Verschlechterung der Wirtschaftslage - ein Höchstwert in der Erhebung.

Entsprechend feiern traditionelle «sichere Häfen» ein Comeback: 9 Prozent der Befragten besitzen etwa physisches Gold - doppelt so viele wie im Vorjahr. Und über 70 Prozent bewahren Bargeldreserven zu Hause oder im Banksafe als Absicherung auf.

Finanzwissen fehlt

Fehlende nachhaltige Anlagen sowie fehlende persönliche Beratung werden als weitere Gründe genannt, nicht in Anlagen zu investieren. So zeigt sich neben dem mangelnden Vertrauen auch ein eher tiefes Finanzwissen.

So schätzt etwa über die Hälfte der Frauen ihre Kenntnisse als «überhaupt nicht gut» ein, während sich die Männer mit einem Anteil von 27 Prozent weniger selbstkritisch geben. Mehr als jede dritte Person interessiert sich dabei überhaupt nicht für Finanz- und Anlagethemen.

(AWP)