Auch am Dienstagmorgen rücken die Aktien des Verpackungsspezialisten SIG vor. Sie gewinnen 0,8 Prozent und notieren bei 11,34 Franken, während der Swiss Performance Index (SPI) 0,16 Prozent in der Verlustzone steht.
Damit hält der Aufstieg der SIG-Valoren an. Er hatte nach dem Kurssturz vom September in den ersten Oktobertagen begonnen. Seit dem damals erreichten Tief bei 7,825 Franken verbesserten sich die Titel bis dato um fast 45 Prozent. Nun gehen sie auf Tuchfühlung mit dem Stand vor dem rapiden Preiszerfall, der durch eine Gewinnwarnung und die Ankündigung eines Dividendenverzichts ausgelöst worden war.
Auch mit dem Blick nach vorne können Anleger auf einen weiterhin gelingenden Turnaround hoffen. «Als Erstes kommt mir SIG Group in den Sinn», antwortete Fondsmanager Patrick Hasler im cash-Interview auf die Frage nach Unternehmen, denen er in den nächsten Jahren einen erfolgreichen Turnaround zutraut. Die Aktie sei momentan billig, sie müsse sich aus dem Loch herausarbeiten.
SIG war im Herbst 2018 an die Börse gegangen. Der Eröffnungskurs lag bei 11,85 Franken. Die Anleger griffen zu, sodass die Titel drei Jahre später mehr als 28 Franken wert waren. Danach sind sie unter Schwankungen wieder zurückgefallen. Ein Thema, das beschäftigt hat, ist die Verschuldung gewesen. Es soll nun angegangen werden: Das Management hat die Aussetzung der Dividende explizit mit einem verstärkten Fokus auf Kapitaldisziplin und dem Abbau des Schuldenstandes begründet.
Nach dem ersten Schock zeigen sich die Anleger inzwischen offenbar überzeugt, dass das Unternehmen den richtigen Weg eingeschlagen hat - und kaufen zu. Zurückhaltung hat sich derweil unter Experten verbreitet. So etwa hat der zuständige Analyst der Privatbank Berenberg im November das Rating auf «Hold» von «Buy» gesetzt und das Kursziel auf 9,50 von 17 Franken gesenkt. Keiner seiner Berufskollegen gibt laut AWP-Analyser derzeit eine Verkaufsempfehlung. Sechs sind für «Hold», sieben für «Buy».
(cash)
