Kurz nach Handelsbeginn in Frankfurt verloren die Scout24-Aktien gut drei Prozent auf 105,10 Euro und waren damit grösste Verlierer im MDax, dem Index der mittelgrossen Werte. Allerdings hatten die Titel zuletzt einen guten Lauf. Seit Jahresbeginn haben sie immer noch um fast ein Viertel zugelegt. Am Montag steigen sie zudem in den deutschen Leitindex Dax auf.
Nach Einschätzung der Analysten von JPMorgan dürften sich Anleger nun fragen, ob der Ausbau des Auslandsgeschäfts weitergeht. Zwar sehen die Experten die Vorteile eines solchen Zukaufs zu attraktiven Konditionen, blicken jedoch vorsichtig auf die internationale Expansion von Scout24.
Giles Thorne vom Analysehaus Jefferies sah den Deal nach eigener Darstellung zunächst kritisch, kam dann jedoch zu der Ansicht, dass Scout24 umsichtig, opportunistisch und besonnen gehandelt habe.
Scout24 will den Zukauf mit Barmitteln und bestehenden Kreditlinien bezahlen. Der laufende Aktienrückkauf und der Kapitaleinsatz des Unternehmens blieben unverändert.
Die spanischen Plattformen haben Scout24 zufolge mehr als acht Millionen monatlich aktive Nutzer, rund eine Million Immobilienanzeigen und etwa 14.000 gewerbliche Kunden. Fotocasa und Habitaclia sollen 2025 voraussichtlich etwa 60 Millionen Euro Umsatz und ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen auf Pro-forma-Basis von rund elf Millionen Euro erzielen.
Beide Unternehmen würden unter ihren etablierten Namen weitergeführt. Die bisherige Geschäftsführung bleibe an Bord, hiess es weiter. Die Aufsichtsbehörden müssen dem Vorhaben noch zustimmen; den Abschluss der Transaktion erwartet Scout24 innerhalb der nächsten sechs Monate.
(AWP)